Chaos nach Erdbeben in Mexico-City

In Mexikos Haupstadt hat ein schweres Erdbeben der Stärke 7,1 verheerende Schäden angerichtet. Jessica San Martin Meraz, die mit einem Linzer verheiratet ist, sagte Mittwochfrüh in Radio OÖ: „Es gibt nicht genug Leute, die helfen können“.

Derzeit sprechen die Behörden von mindestens 200 Toten, zahlreiche Häuser sind eingestürzt, Millionen derzeit ohne Strom. Die meisten Toten dürfte es in der Hauptstadt Mexico-City geben, wo auch viele Verwandte von San Martin Meraz leben. Sie und ihr Mann leben zwei Flugstunden entfernt.

Erdbeben Mexico City

APA/AP/Eduardo Verdugo

Beben-Zentrum 130 km südöstlich Mexico-City

Nach Angaben des Seismologischen Instituts lag das Zentrum bei Axochiapan, rund 130 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Mexico-City, die eine der größten Metropolen der Welt ist. Bis 7.30 Uhr waren 97 Tote in der Millionenmetropole Mexiko-Stadt, 32 im Bundesstaat Puebla, 55 im Bundesstaat Morelos, neun im Bundesstaat Mexico, und jeweils ein Todesopfer in den Bundesstaaten Guerrero und Oaxaca zu beklagen, so der Leiter der Zivilschutzbehörde Luis Felipe Fuente.

„Geschirr fiel aus den Schränken, man konnte sich nicht halten“, wusste San Martin Meraz von ihren Verwandten. Sie wusste aber auch von einer Schule in der die Kinder seit Stunden vermisst werden. „Es ist Nacht, es gibt kein Licht und keine Organisation“, sagte sie im Gespräch mit ORF-Redakteur Gernot Ecker.

Das gesamte Interview mit Jessica San Martin Meraz

Allein in der Hauptstadt stürzten 38 Gebäude ein. Der Flughafen wurde geschlossen und auf Schäden untersucht. Beschädigte Krankenhäuser wurden evakuiert. Nach Angaben des Elektrizitätsunternehmens CFE waren mindestens 3,8 Millionen Menschen ohne Strom.

Nationaler Krisenrat einberufen

Mexikos Staatschef Enrique Pena Nieto berief seinen nationalen Krisenrat ein und machte sich im Helikopter ein Bild von den Schäden. „Ich habe angeordnet, dass Scheinwerfer aufgestellt werden, damit wir der ganzen Nacht der Bevölkerung helfen und eventuell noch Menschen aus den Trümmern bergen können“, sagte der Präsident.

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