Radarkästen als lukrative Einnahmequelle
Gmunden, Ried im Innkreis und Braunau am Inn sind nur einige Städte, die bei der Verkehrssicherheit auf Tempoüberwachung setzen. Der Erfolg sei messbar, heißt es etwa aus Ried im Innkreis von Bürgermeister Albert Ortig (ÖVP): „Während wir 2012 bei einzelnen Radarstationen pro Tag rund 80 bis 90 Verstöße gehabt haben, hat sich die Zahl im Jahr 2016 trotz Verkehrszunahme auf nur mehr sieben Verstöße pro Tag reduziert.“
ORF
„Einnahmen in Ried sind zweckgebunden“
Während Politiker mit mehr Verkehrssicherheit argumentieren, ärgern sich Autofahrer mitunter über die Tempoüberwachung. „Die Einnahmen liegen bei rund 800.000 Euro pro Jahr und sind selbstverständlich zweckgebunden, werden also wieder der Verkehrssicherheit und der Straßenerhaltung zugeführt", so Ortig.
Keine Zweckwidmung der Einnahmen in Gmunden
In Braunau fließt durch die Schnellfahrer rund eine Million Euro pro Jahr in die Stadtkasse, in Gmunden rund 600.000 Euro. Im Gegensatz zu Ried im Innkreis gibt es in Gmunden für die Bußgelder keine Zweckwidmung. Dort werden jetzt Forderungen laut, dass dieses Geld in die Sanierung von Straßen und Gehsteigen fließen soll.
Auch wenn es so aussieht, als ob mit Temposündern das schnelle Geld zu machen sei, stehen diesen Einnahmen auch Ausgaben gegenüber, gibt Ortig zu bedenken. Die Anschaffungs- und Bearbeitungskosten würden etwa ein Viertel der Einnahmen in Anspruch nehmen.
Schmieraktionen und Brandstiftung
Bei jenen, die zur Kasse gebeten werden, ist die Wut oft so groß, dass sie zu illegalen, teils sogar kriminellen Mitteln greifen. Schmieraktionen und sogar Brandstiftung kommen vor, denkt man etwa an den Brand des Radarautos im Jahr 2016 in Braunau. Dieser Brandanschlag ist übrigens bis heute ungeklärt - mehr dazu in Radarauto in Braunau ausgebrannt (ooe.ORF.at; 12.3.16).