Aufregung über Dieselstudie

Große Aufregung gibt es rund um eine aktuelle Dieselstudie und die darin angeführten 170 Toten pro Jahr. Autohändler sprechen von „Diesel-Bashing“, Mediziner verweisen auf viele andere Verursacher von Lungenkrankheiten.

Bernd Lamprecht, Primar für Lungenheilkunde an der Linzer Uniklinik sagte etwa gegenüber dem ORF OÖ: „Die exakte Zahl kann man natürlich nicht beweisen, aber die Größenordnung ist durchaus realistisch. Wir wissen, dass Feinstaub auch aus Abgasen natürlich in der Lage ist, Atemwegserkrankungen, vor allem Erkrankungen wie COPD oder Lungenkrebs, hervorzurufen. Dadurch sind natürlich auch Todesfälle in Österreich bedingt.“

„3.600 sterben jährlich an Folgen des Rauchens“

Der Wert sei natürlich insgesamt ernst zu nehmen, und eine Besorgnis sei gerechtfertigt, so Lamprecht. Betrachte man allerdings die Relationen, so müsste man festhalten, dass in Österreich jährlich 3.600 Menschen an Lungenkrebs versterben, der durch Rauchen verursacht wurde. Da seien etwa 20-mal so viele wie durch den Ausstoß von Dieselkraftfahrzeugen, so Lamprecht.

Stickoxidbelastung nimmt seit Jahren ab

Die Konzentration an Stickoxiden, die übrigens auch zur Feinstaubbildung beitragen, hat in den vergangenen Jahren abgenommen, das zeigen die Messungen des Landes OÖ. Und obwohl in Österreich mehr als jedes zweite Fahrzeug dieselgetrieben ist, gibt es auch andere wesentliche Feinstaubquellen, so Lamprecht: „Der wichtigste Feinstaubproduzent ist noch immer das Zigarettenrauchen. Daneben ist es der individuelle Hausbrand und auch bis zu einem gewissen Grad die Industrie. Allerdings sind jene Grenzwerte, die wir in der Außenluft messen, vergleichsweise gering zu jenen Werten, die wir in Innenräumen messen, wo es eine hohe Feinstaubbelastung vor allem durch das Rauchen gibt".

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