Prozess gegen Amtstierarzt vertagt

Vertagt wurde der Prozess in Linz gegen einen Amtstierarzt und ein Abteilungsleiter der Bezirkshauptmannschaft Rohrbach. Sie sollen bei einem Fall von Tierquälerei zu wenige Kontrollen durchgeführt haben.

Die Absage war wegen der Verhinderung eines Anwalts notwendig geworden, so ein Gerichtssprecher am Vormittag. Als Ersatztermin wurde der 30. Oktober genannt.

Der Fall, der bis ins Jahr 2010 zurückreicht, hat für Aufsehen gesorgt: Insgesamt 740 Hundewelpen und vier Pferde soll ein deutsches Ehepaar auf einem Bauernhof im Bezirk Rohrbach drei Jahre unter miserablen hygienischen Bedingungen gehalten haben. Die großteils kranken Welpen verkauften sie als „topfit“ und „reinrassig“ über das Internet. 270 Hundewelpen sollen aber kurz nach dem Verkauf an Infektionskrankheiten oder Parasiten verstorben sein.

Vorwurf: Von Tierhaltungsverbot gewusst

Das Paar war bereits in Deutschland amtsbekannt und übersiedelte deshalb ins Mühlviertel. Und auch der nun angeklagte Amtstierarzt und der Abteilungsleiter der BH Rohrbach sollen gewusst haben, dass in Deutschland bereits ein aufrechtes Tierhaltungsverbot gegen das Paar bestand. Ebenso von dem Verdacht des Welpenhandels.

Bis zu fünf Jahre Haft

Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft Linz: Die Beamten hätten trotz dieses Wissens keine bzw. zu wenige Kontrollen bei dem Bauernhof durchgeführt. Bei einer Verurteilung drohen ihnen bis zu fünf Jahre Haft. Das Ehepaar ist übrigens schon vor zwei Jahren wegen Tierquälerei und schweren gewerbsmäßigen Betruges zu Haftstrafen verurteilt worden.