Erste Konfrontation der drei Spitzenkandidaten

Das erste und einzige Zusammentreffen der drei Spitzenkandidaten in einem TV-Duell war mit Spannung erwartet worden. Die Diskussion am Freitag im Linzer Design-Center war über weite Strecken sehr sachlich.

Es ist das einzige Mal, dass die drei aussichtsreichsten Kandidaten in einem TV-Duell gleichzeitig aufeinander treffen. Entsprechend groß war das Publikumsinteresse. Ohne rechtzeitige Reservierung hatte man keine Chance, in das Linzer Design-Center zu kommen. Bereits Tage davor war die Veranstaltung ausgebucht. 1.000 Gäste verfolgten die Diskussion live mit.

Spitzenkandidaten Duell

APA/Herbert Neubauer

Es war das einzige Mal, dass die drei aussichtsreichen Kandidaten live aufeinander trafen

Sachliche Diskussion

Trotz der hohen Erwartungen blieben die Spitzenkandidaten während des Duells überwiegend sachlich. Zumindest streckenweise wirkten die drei Parteichefs weitgehend entspannt. Aus der Reserve locken ließ sich keiner.

Inhaltlich dominierte das Thema Flüchtlinge, aber auch das Bildungssystem Österreichs. Bundeskanzler und Spitzenkandidat der SPÖ, Christian Kern will das derzeitige intransparente System zwischen Bund, Ländern und Gemeinden „zerschlagen“. Nur so können mehr Innovationen im Bildungsbereich gefördert werde. „Der Bund bezahlt, die Länder lassen sich nicht in die Karten schauen und am Ende entstehen enorme Ineffizienten“, so Kern.

Strache und Kurz für Deutsch vor Schule

Außenminister und Spitzenkandidat der ÖVP Sebastian Kurz will vor allem die Deutschkenntnisse der Kinder verbessern. Es brauche eine bessere Frühförderung, etwa ein zweites verpflichtendes Kindergartenjahr für jene Kinder, die schlecht oder gar nicht Deutsch sprechen können. „Wer Deutsch nicht beherrscht, muss in eine Förderklasse um dem Unterricht folgen zu können“, betonte Kurz.

Ähnlich sieht das FPÖ-Spitzenkandidat Heinz Christian Strache, er fordert hingegen eine verpflichtende Deutsch-Vorschule: „Nur so können Kinder den Unterricht verstehen und haben die Chance ein Pflichtschulsystem zu bestehen.“

Spitzenkandidaten Duell

APA/Herbert Neubauer

FPÖ-Chef Strache warf Kurz wiederholt vor, FPÖ-Positionen nachzuahmen. Inhaltlich waren freilich beide auf einer Linie, sei es bei der Forderung nach strengeren Grenzkontrollen

Punkto Koalitionen nach der Wahl wollten sich Kern, Kurz und Strache nicht festlegen. Umfragen seien Umfragen, die Entscheidung treffe der Wähler am 15. Oktober, auch sei nicht klar, wer danach in den Parteien an der Spitze stehe, hieß es.