Großübung der Grubenwehren in Bad Ischl

In Bad Ischl findet am Freitag eine internationale Großübung der Grubenwehren statt. 200 Einsatzkräfte aus fünf Ländern nehmen daran teil. Auch das Bundesheer ist mit einer eigenen Grubenwehr vertreten.

Die Großübung wird in der Stollenanlage Perneck in Bad Ischl abgehalten, einem stillgelegten unterirdischen Munitionslager des Bundesheeres. Die Übungsannahme: Bei Bauarbeiten gerät durch einen Defekt unter Tage eine Lagerkammer in Brand. Löschversuche schlagen fehl, mehrere Arbeiter und zwei Soldaten können sich retten und die Einsatzkräfte alarmieren. Doch vier Arbeiter und ein Soldat werden in einer tiefer gelegenen Sohle vermisst.

Landeshauptmann muss Einsatzleitung übernehmen

Jetzt kommt die Rettungskette in Gang. Doch weil die Anlage militärisch und einer der vermissten Soldat ist, wird die Sache kompliziert. Zudem ist die Betriebsleitung laut Übung nicht mehr in der Lage, den Rettungseinsatz selbst zu leiten. In solchen Fällen schreibt das Gesetz vor, dass der Landeshauptmann die Einsatzleitung übernimmt. Der Katastrophenschutzstab des Landes und das Bundesheer müssen daher gemeinsam den Rettungseinsatz leiten und koordinieren. Das gibt viel Reibepunkte, die im Rahmen der Übung bewältigt werden müssen.

Auch Bundesheer im Einsatz

Aber auch für die Rettungsmannschaften unter Tage gibt es viel zu Üben: vom Löschen des Brandes über die Suche nach den Vermissten bis hin zur Rettung der Überlebenden aus der Stollenanlage. An der Großübung nehmen zehn österreichische Grubenwehren sowie Einsatzkräfte aus Deutschland, Polen, Slowenien und Tschechien teil. Das Bundesheer ist nicht nur in der Einsatzleitung aktiv, sondern auch mit der Grubenwehr des unterirdischen Munitionslagers Buchberg bei Bischofshofen vertreten.