AK fordert kräftige Lohnerhöhung

In einer Woche beginnt die Herbstlohnrunde mit den Verhandlungen zum Metaller-Kollektivvertrag. Bei der Arbeiterkammer (AK) wollte man sich zwar nicht auf konkrete Zahlen festlegen, „kräftig“ sollten die Lohnerhöhungen aber schon sein.

2,75 Prozent soll das Wirtschaftswachstum im kommenden Jahr betragen, die Auftragsbücher vieler Betriebe sollen übervoll sein, und die Produktivität wächst laut AK immer weiter, so eine Bilanz vergangene Woche. Dabei seien aber die mittleren Löhne und Gehälter in den vergangenen beiden Jahrzehnten real und netto gesunken - nicht zuletzt durch die Zunahme atypischer Beschäftigungsformen.

Positive Wirkung für Kaufkraft durch Lohnerhöhung

2016 sei die Lage zwar durch die Lohnsteuerreform besser geworden und die Kaufkraft gestiegen. Eine kräftige Lohnerhöhung könnte aber diese positive Wirkung noch weiter verstärken, meinte AK-Präsident Johann Kalliauer.

Kalliauer möchte auch mögliche Argumente der Wirtschaft, dass die Unternehmen weitere Belastungen derzeit nicht verkraften könnten, schon im Vorfeld entkräften: „Wenn es nach der Wirtschaft ginge, ist nie ein idealer Zeitpunkt für eine Erhöhung der Löhne und Gehälter. Aber ich glaube, alle, die sich in Unkenrufen ergangen haben, müssen zugeben, dass Österreich sich trotz schwieriger Rahmenbedingungen gut weiterentwickelt hat, sodass wir auch international mithalten können. Es ist also nicht so, dass wir hier ein Szenario hätten, das eine Lohn- oder Gehaltserhöhung ausschließt.“

„Geld allein ist nicht alles“

Dazu, wie eine „kräftige“ Lohnerhöhung in Prozenten aussehen würde, will man sich bei der AK nicht genau festlegen. Schließlich seien die Ergebnisse von Kollektivvertragsverhandlungen immer ein Gesamtpaket aus Rahmenrecht und Einkommen - Geld allein sei also nicht alles.