Wozabal-Insolvenz: „Es geht weiter“

„Es geht weiter“ zumindest vorerst sind die rund 800 Arbeitsplätze der insolventen Großwäscherei Wozabal gesichert - darauf haben sich die Hausbanken geeinigt. Über den Berg ist das Unternehmen deswegen aber noch lange nicht, hieß es am Dienstag.

Noch ist völlig unklar, ob das Unternehmen die für eine Sanierung notwendigen 20 Prozent der offenen Forderungen begleichen kann. Die Schulden werden - das Gelingen der Sanierung vorausgesetzt - mit 47 Millionen Euro beziffert. Die Banken sollen dem Vernehmen nach bereit sein, Zugeständnisse zu machen. Allerdings nur unter der Bedingung, dass der Geschäftsführer Christian Wozabal seinen Hut nehme.

Wozabal

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Gespräche mit Geldgebern

Aber das sei für ihn kein Thema, so Wozabal am Dienstag in einem Telefonat mit dem ORF Oberösterreich: „Wir sind weiter im Gespräch mit den Banken, aber nicht nur mit denen die uns bis jetzt finanzieren sondern auch mit anderen und möglichen Geldgebern - und da wird sehr wohl das Unternehmen und meine Person sehr wertgeschätzt.“ Er sei zuversichtlich, dass eine Refinanzierung klappt, so Wozabal weiter.

„Auffangnetz von Banken gespannt“

Die Insolvenzverwalter von sechs Teilbetrieben des oö. Textilvermieters - der unter anderem Verträge mit mehreren Hotels, Krankenhäusern und Altenheimen hat - haben Montagnachmittag im Zusammenhang mit Gerüchten über ein mögliches Scheitern Entwarnung gegeben: Die schon abgesprungenen Banken seien wieder an Bord geholt worden, teilte der Linzer Anwalt Rudolf Mitterlehner in einer Presseaussendung mit. Die Hausbanken haben sich bereit erklärt, den Betrieb für die nächsten sechs Monate zu finanzieren.

Anwalt Rudolf Mitterlehner

ORF

Rudolf Mitterlehner

Mitterlehner schilderte, die schon vor der Insolvenz engagierten Banken Oberbank, Raiffeisenlandesbank OÖ und Allgemeine Sparkasse OÖ hätten inzwischen davon überzeugt werden können, ein Auffangnetz für einen allfälligen Ausfall bei der Fortführung zu spannen. Auch die Finanzierung sei mit Zustimmung des Gläubigerausschusses gesichert. Die Insolvenzverwalter bemühten sich nun darum, dass die Mitarbeiter bald Geld aus der Masse und vom Insolvenzausfallgeldfonds bekommen.

792 Jobs betroffen

Je drei Gesellschaften der Wozabal-Gruppe hatten am 31. August vor den Landesgerichten Linz und Wels Sanierungsverfahren eröffnet. 792 Jobs sind von der Insolvenz betroffen - die laut KSV größte Pleite in OÖ seit jener der Drogeriekette dayli 2013.

Nächste Entscheidung im November

Ob die Sanierung von Wozabal gelingt und ob die Arbeitsplätze gerettet werden können, werde sich Ende November vor Gericht entscheiden. Eine Einschätzung, wie gut oder schlecht die Chancen für eine Rettung des Unternehmens stehen, sei zum jetzigen Zeitpunkt nicht seriös, hieß es von den Insolvenzverwaltern.

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