Amtsleiter rettete Bürgermeister

Der Amtsleiter von Dimbach (Bezirk Perg) ist bei einem Angriff auf den Bürgermeister seiner Gemeinde verletzt worden. Das Motiv der Tat ist noch rätselhaft, dürfte aber in der persönlichen Vergangenheit des Bürgermeisters liegen.

Der Angreifer, wie sich später herausstellte ein 40-jähriger Niederösterreicher, betrat am Mittwoch kurz nach 10.00 Uhr das Gemeindeamt in Dimbach, soll in das Büro des Bürgermeisters marschiert sein und zu ihm gesagt haben: „Du bist schuld, du hast mich ruiniert.“ Dann besprühte er ihn mit Pfefferspray, wie der Bürgermeister im Interview mit dem ORF Oberösterreich berichtet:

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Bürgermeister Josef Wiesinger rief um Hilfe. Sein Amtsleiter kam sofort und versuchte den Angreifer abzuwehren. Währenddessen taumelte der Bürgermeister, vom Pfefferspray benebelt, in den Archivraum, verfolgt vom Niederösterreicher, der den Amtsleiter wieder abgeschüttelt hatte. Der 40-Jährige drückte dem Bürgermeister eine Faustfeuerwaffe an die Brust und drückte ab.

„Ich habe geglaubt, es ist jetzt vorbei“

Es löste sich aber kein Schuss. „Ich habe geglaubt, es ist jetzt vorbei. Es wird ein Schuss kommen, und ich werde umfallen“, so Wiesinger im ORF-Interview. Der mutige Amtsleiter packte den Angreifer von hinten und zerrte ihn weg. Bei dem Kampf soll der Niederösterreicher zu einem Messer gegriffen und dem Amtsleiter eine stark blutende Wunde am Arm zugefügt haben. Schließlich ergriff er die Flucht, stellte sich aber etwa eine Stunde später im ungefähr 30 Kilometer entfernten Persenbeug (Niederösterreich) der Polizei.

Private Hintergründe

Die Polizei geht davon aus, dass die Motive nicht in Amtsgeschäften, sondern im privaten Bereich zu finden sind. Gegenüber dem ORF Oberösterreich sagte der Bürgermeister, dass er den Mann vor 22 Jahren einmal gesehen habe und damals ein junges Mädchen aus dem Ort mit ihm liiert gewesen sei.

Was ihn zu dieser Tat gebracht haben könnte, ist für Wiesinger völlig rätselhaft. Der Bürgermeister hofft aber, dass die weiteren Ermittlungen der Polizei die Motive des Angreifers erklären können. Er sei sich allerdings keiner Schuld oder eines Fehlverhaltens seinerseits bewusst, so Wiesinger.

Gemeindeamt Dimbach

fotokerschi.at

Im Gemeindeamt von Dimbach hat der Amtsleiter wohl das Leben des Bürgermeisters gerettet

Der Verdächtige ist laut Polizei österreichischer Staatsbürger und lebt in Niederösterreich, nicht in der gut 1.000 Einwohner zählenden Gemeinde Dimbach.

Nicht lebensgefährlich verletzt

Der Amtsleiter wurde sofort in ein Krankenhaus gebracht und wird laut Polizei stationär behandelt. Er wurde nicht lebensgefährlich verletzt.