Highlights im Ars Electronica Center

500 Veranstaltungen, über 1.000 Mitwirkende und zwölf Schauplätze in ganz Linz bietet heuer die Ars Electronica. Das Festival für Medienkunst mit dem Titel „AI - Das andere Ich“ hat am Donnerstag begonnen.

Ein neues Virtual Reality Lab, das auch nach dem Festival bleiben wird, präsentiert im Ars Electronica Center einen Überblick über die neuesten Trends im Bereich Virtual Reality (VR), Augmented Reality, bei der die Wirklichkeit nur überlagert wird, und Mixed Reality.

Archive Dreaming / Refik Anadol (TR) Ars Electronica Festival 2017

Refik Anadol

„Archive Dreaming“ / Refik Anadol (TR), Ars Electronica Festival 2017

Daneben zeigt eine Timeline die Entwicklung auf, und man kann ein Stereoskop ausprobieren, etwas wie die 3-D-Brille zu Bruckners Zeiten, die es seit 1836 gibt und wobei mit zwei ähnlichen Bildern ein 3-D-Effekt erzeugt wird.

Virtual Reality im Untergeschoß

Im Untergeschoß des Ars Electronica Center gibt es noch mehr über korrespondierende Projekte zu erfahren, etwa 3-D, wie wir es heute kennen, in „Training 2038“ vom 2007 gegründeten Innovationslab Kitchen Budapest. Ausgestattet mit einer VR-Brille und zwei Joysticks begibt man sich in einen von bunten, von der Decke hängenden Lichtern begrenzten Kreis. Dort wird man von einer künstlichen Intelligenz zu verschiedenen wählbaren Themen, etwa Kriminalität, Politik oder Liebe befragt. Aus den Antworten versucht die neugierige Maschine Kenntnisse über das menschliche Denken und Handeln zu gewinnen, eine Metapher für „machine learning“.

Bodyscape / Behnaz Farahi (US/IR) Ars Electronica Festival 2017

Kyle Smithers

„Bodyscape“ / Behnaz Farahi (US/IR), Ars Electronica Festival 2017

Die Daten werden gesammelt, um daraus Schlüsse ziehen zu können braucht es eine große Anzahl an Mitmachenden. „Wir brauchen eine Verbindung von Kunst und Technik, die eine Anwendung so gestaltet, dass Menschen etwas damit anfangen können“, betonte Ars-Electronica-Leiter Gerfried Stocker. Das AEC sieht er als Schule der Zukunft, in der Menschen mit Hilfe der kompetenten Infotrainer Themen der Zukunft für sich erschließen können.

cellF / Guy Ben-Ary (AU) Ars Electronica Festival 2017

Rafaela Pandolfini

„cellF“ / Guy Ben-Ary (AU), Ars Electronica Festival 2017

Pacathon für Nostalgiker

Nostalgisch ist es wohl für viele beim „Pacathon“, einem Open Innovation Lab, das Ars Electronica gemeinsam mit dem Hersteller des 1980 veröffentlichten Videospiels „Pac-Man“, Bandai Namco Entertainment Inc., und der japanischen Werbeagentur Hakuhodo veranstaltet. Es geht darum, mit interessierten Festivalbesuchern „Pac-Man“ in die tatsächliche Welt zu holen und auszuloten, welche Merkmale das Spiel dazu aufweisen müsste, wie die neue Generation von „Pac-Man“ ausschauen könnte.

BR41N.IO / g.tec medical engineering GmbH (AT) Ars Electronica Festival 2017

g.tec medical engineering GmbH

„BR41N.IO“ / g.tec medical engineering GmbH (AT), Ars Electronica Festival 2017

Samt aus dem 3-D-Drucker

In der Dauerpräsentation „Radical Atoms“ gibt es Neuheiten von Hiroshi Ishii und seinem Team am Massachusetts Institute of Technology (MIT). In „Cillia“ etwa probierte man mit einem 3-D-Drucker so feine Strukturen wie möglich herzustellen, sagte der Mitwirkende Jifei Ou. Die Ergebnisse können angegriffen bzw. eher gestreichelt werden, denn sie entsprechen dem Empfinden nach unter anderem einem Samtsofa, einer Kurzhaarkatze und einem weichen Badvorleger.

Der Österreicher Daniel Leithinger präsentiert „inFORM“: Handbewegungen werden auf ein entferntes Objekt, in diesem Fall dynamische Bausteine, übertragen, das sich dann bewegt, ohne dass man es berührt. „Die nächsten Jahre werden sehr spannend“, sagte Leithinger, der sich auf weitere Entwicklungen freut. Auch im Deep Space 8K wird ein eigenes Festivalprogramm gezeigt, unter anderem mit Maki Namekawa am Klavier.

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