Konkurrent liebäugelt mit Wozabal-Teilen

Nach der Insolvenz großer Teile des Miettextilreinigers Wozabal regt sich die Konkurrenz. Man sei daran interessiert, Teile zu übernehmen, heißt es etwa bei Salesianer Miettex. Wozabal will keine Zerschlagung seines Unternehmens zulassen.

„Es würde Sinn machen - für Mitarbeiter wie für Kunden“ wird Salesianer-Eigentümer Thomas Krautschneider im „Standard“ zitiert. „Wir haben prinzipiell Interesse an Wozabal“, sagte er laut „Presse“. „Wichtig wäre uns eine Weiterführung der Wäschereien, sie liegt der Branche am Herzen. Es geht dabei um die Mitarbeiter und auch um die Kunden. Kein Unternehmen hätte die Kapazität, das Wozabal-Geschäft mitzumachen, auch wir nicht“, so Krautschneider in der „Presse“.

Schon früher Interesse an Wozabal gezeigt

Salesianer habe schon früher im Jahr Interesse an Wozabal gezeigt, bestätigte Krautschneider dem „Standard“. Finanzberater hätten „strukturierte Prozesse“ eingeleitet, die Gespräche hätten aber im Juni ohne Ergebnis geendet. Krautschneider selber hat aber offenbar nicht mit Wozabal gesprochen: „Leider nein, sonst wäre es vermutlich nicht so weit gekommen“, sagte er auf eine entsprechende „Presse“-Frage. Aber Überlegungen habe es gegeben: „Wir haben uns schon vorher Gedanken gemacht über ein Zusammen mit Wozabal. Kartellrechtliche Probleme sehe ich dabei nicht.“

Wozabal will Zerschlagung verhindern

Wozabal selbst will aber keinesfalls eine Zerschlagung seines Unternehmens zulassen. Außerdem befürchtet er sehr wohle kartellrechtliche Probleme, sollten die beiden Unternehmen unter einem Dach zusammengehen.

Die Wozabal-Pleite

Die Unternehmensgruppe Wozabal, die Miettextilien reinigt, meldete am Donnerstag sechs ihrer Firmen insolvent. 792 Jobs sind laut KSV betroffen, damit ist es die größte Insolvenz in Oberösterreichnach der Pleite der Drogeriekette dayli 2013. Die Schulden werden - das Gelingen einer Sanierung vorausgesetzt - mit 47 Mio. Euro beziffert. Eine Zwischenfinanzierung von ca. fünf. Mio. Euro sichert vorerst die Fortführung.

Insolvenz trifft Enns besonders stark

371 der 792 bei der Mietwäsche-Firma Wozabal wackelnden Arbeitsplätze sind am Standort Enns angesiedelt. Die Insolvenz trifft den Arbeitsmarkt der 12.000-Einwohner-Stadt im Bezirk Linz-Land damit besonders stark. Denn erst vor wenigen Wochen hatte der Modekonzern C&A die Schließung seines Ennser Logistikzentrums per 2019 angekündigt, wodurch 215 Mitarbeiter ihre Jobs verlieren dürften.

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