Walding: Familie kann doch bleiben

Die in Walding lebende armenische Familie, die erst am Mittwoch erfahren hatte, dass sie Österreich verlassen müsse, kann aufatmen. Das Innenministerium bestätigt indirekt Berichte, dass der Bescheid hinfällig sei und die Familie bleiben könne.

Wie die „Kronen Zeitung“ (Onlineausgabe) Donnerstagfrüh berichtet, dürfen die 33-jährige Mutter und ihre neun- und siebenjährigen Kinder doch in Walding bleiben. Die „Kronen Zeitung“ beruft sich auf eine Auskunft aus dem Innenministerium, dass der am Mittwoch bei der Familie eingetroffene Bescheid hinfällig sei und ein neues Verfahren eingeleitet werde.

Indirekte Bestätigung aus dem Innenministerium

Gegenüber dem ORF Oberösterreich hieß es aus dem Innenministerium, dass man sich grundsätzlich nicht zu Einzelfällen äußere, entsprechende Berichte seien allerdings nicht falsch.

Neues Verfahren eingeleitet

„Natürlich kommt das nicht infrage, dass eine Witwe mit zwei Kindern nach Armenien abgeschoben wird“, wird ein hochrangiger Beamter in dem Onlineartikel zitiert. Das neue Verfahren werde voraussichtlich bis ins Frühjahr 2018 dauern.

Mutter ins Krankenhaus gebracht

Als sie den Bescheid erhielt, brach die Mutter laut Brigitte Raffreiner, der Obfrau der örtlichen Flüchtlingsbegleitung, zusammen und befand sich am Mittwoch im Neuromed-Campus in Linz, die frühere Wagner-Jauregg-Landesnervenklinik.

Welle des Mitgefühls

Die tragische Geschichte der Familie löste in den Sozialen Medien eine Welle des Mitgefühls aus: Seit mehr als sechs Jahren lebt die Familie aus Armenien in Walding. Sie seien gut integriert, schreibt Raffreiner. Der siebenjährige Sohn und die neunjährige Tochter leben im Flüchtlingshaus, die Kinder besuchen die Volksschule in Walding und sprechen Deutsch, als wäre es ihre Muttersprache, schreibt Raffeiner.

Ende Juni verstarb der Vater der Kinder nach langer Krebskrankheit. Er soll bereits bei der Flucht nach Österreich krank gewesen sein. Er wurde am Waldinger Friedhof begraben. Kurz darauf wurde der Antrag auf ein humanitäres Bleiberecht gestellt, so Raffeiner.

Stimmungswechsel

Am Mittwoch erreichte die Familie der Bescheid, dass dieser Antrag abgelehnt wurde, wenige Stunden später scheint man es sich im Innenministerium allerdings wieder anders überlegt zu haben.

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