Intelligente Forschungsfabrik auf Uni-Campus
Für die größte Bildungs- und Forschungseinrichtung des Bundeslandes, so die Eigenbeschreibung der Johannes Kepler Universität Linz (JKU), ist der enge Austausch mit vielen international aktiven Unternehmen besonders wichtig. Um eine Plattform für branchenübergreifende Lösungen anbieten zu können, wird das LIT Open Innovation Center auf drei Stockwerken über rund 7.000 Quadratmeter Nutzfläche für die Entwicklung neuer Technologien verfügen.
Entwicklung neuer Technologien
Kern dieses Centers ist die LIT Factory im Erdgeschoß, in den Obergeschoßen befinden sich der Open Think Tank – eine Kreativwerkstätte nach dem Shared-Office-Prinzip. Baubeginn ist im Frühjahr 2018, die Fertigstellung wird Mitte 2019 erwartet. 2021 soll die Factory in Betrieb gehen und rund 25 Mitarbeiter beschäftigen.
Riepl Riepl Architekten ZT GmbH
Geld aus vielen Quellen
Das Land Oberösterreich unterstützt die Errichtungsphase mit zwei Millionen Euro, insbesondere für die Gebäudeinfrastruktur, und hat auch Förderungen für die Nutzungsphase zugesagt. Die Mietkosten für das Gebäude von jährlich knapp 250.000 Euro übernimmt die Stadt Linz für 15 Jahre. Die Universität selbst bringt für die Errichtungsphase Personalressourcen und andere direkte Kosten von knapp 0,5 Millionen Euro ein. Vonseiten der Industrie fließen während der Errichtungsphase 3,2 Millionen Euro und während der Nutzungsphase 6,8 Millionen Euro in das Projekt. Von diesen insgesamt zehn Millionen Euro werden Maschinen, Werkzeuge, Software und vieles mehr finanziert. Auch vom Bund.
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Erste Projekte schon begonnen
Bevor die Bauarbeiten beginnen, sind schon die ersten Forschungsprojekte angelaufen. Das Institut für Polymer Extrusion und Compounding will einen faserverstärkten Leichtbauteil für Audi herstellen, der das Getriebe im Motorraum fixiert und auch Metalleinlegeteile hat. Laut Univ.-Prof. Jürgen Miethlinger sind die Unternehmen Engel und Borealis an der Entwicklung ebenfalls beteiligt.
Stelzer: „Schritt in Richtung europäische Spitze“
Sein Ziel sei, so Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP), Oberösterreich zu einer der Top-Regionen Europas zu machen: „Diese Top-Regionen zeigen uns, dass die enge Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft ein zentraler Erfolgsfaktor für die Wettbewerbsfähigkeit ist. Mit der LIT Factory wird die JKU Linz zu einer Drehscheibe für Industrie 4.0 bzw. Digitalisierung und der direkte Know-how-Transfer in die Wirtschaft verbessert.“
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Strugl erwartet Wettbewerbsvorsprung
Der rasche Transfer von Forschungsergebnissen in markttaugliche Technologien, Produkte und Dienstleistungen entscheide über die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen des Standortes Oberösterreich, so Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Strugl (ÖVP), und die LIT Factory werde das deutlich beschleunigen. Als besonders erfreulich bezeichnet Strugl auch das Engagement zahlreicher Unternehmen.
Luger: „Einzigartige Chance“
Für den Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) ist die neue Forschungseinrichtung „eine einzigartige Chance für den Innovationsstandort Linz“ und unterstreiche das Vorhaben, Linz als innovativste Stadt in Österreich zu positionieren.
Lukas: „Mutigen Weg weiter beschreiten“
Als Vorreiterin auf vielen Gebieten sieht der Rektor der JKU, Meinhard Lukas, seine Universität: „Es ist unser erklärtes Ziel, weiter diesen mutigen Weg zu beschreiten. Das LIT und nun die LIT Factory sind dabei wesentliche Schritte.“