Wieder Aufregung um Abschiebungen

Einmal mehr sorgen Abschiebungsfälle für Aufsehen und Betroffenheit. In Pfarrkirchen im Mühlkreis wurde eine jesidische Familie abgeholt und abgeschoben, obwohl sie gut integriert gewesen sei. Auch in Vöcklabruck sorgt ein Abschiebungsfall für Kopfschütteln.

In Pfarrkirchen im Mühlkreis herrscht seit vergangenem Montag Aufregung. „Wir haben alles versucht, damit sie bleiben können - ohne Erfolg“, sagt Bürgermeister Hermann Gierlinger. Fünf Jahre hat die jesidische Familie im Ort gelebt. Vergangenen Montag wurde sie abgeholt.

Kundgebung für Familie

„In diesen fünf Jahren waren sie eine Bereicherung für den Ort und das Paradebeispiel für gutgelebte Integration. Wir haben schon lange Asylwerber in Pfarrkirchen leben, aber selten Familien, die sich so gut eingelebt haben.“ Die Großeltern hingegen durften vorerst bleiben, der Mann ist schwer krank. Die Familie mit zwei Kindern ist unter falschem Namen eingereist, „wir haben sie dennoch unterstützt“, sagt der Bürgermeister. Am Dienstag wurde für die Familie noch eine Solidaritätskundgebung abgehalten.

Solidarität

Pfarrkirchen

Für die Familie wurde im Ort eine Solidaritätskundgebung abgehalten

„Eine junge Mutter ist mit ihrem Baby vor die Menge getreten und hat gesagt, sie wüsste nicht, was sie nicht tun würde, um ihre Kinder zu schützen. Das war sehr bewegend“, erzählt Bürgermeister Gierlinger.

Erfolgreiche Proteste in Walding

Auch ein 66-jähriger Mann aus Vöcklabruck wurde am Donnerstag abgeschoben, seine Kinder leben in Österreich, teilweise mit österreichischer Staatsbürgerschaft. Die Abschiebung einer Frau, deren Mann vor kurzem verstorben ist, und ihrer zwei Kinder aus Walding in Oberösterreich wurde in letzter Minute gestoppt, jetzt wird ein humanitärer Aufenthalt geprüft. Mehr dazu in: Flüchtlingsfamilie darf nach Protesten bleiben (ooe.ORF.at)