Neue Chancen für Langzeitarbeitslose

Wer über 50 ist und keinen Job hat, merkt sehr schnell, dass er für die meisten Arbeitgeber zum „alten Eisen“ gehört. Durch die beschlossene Aktion des Sozialministeriums erhalten die Betroffenen nun für zwei Jahre eine Anstellung.

Zu jung für die Pension, zu alt für den Arbeitsmarkt: Diese Erfahrung musste auch der 54-jährige Johann Waser aus Linz machen. Doch seit knapp zwei Monaten ist der ungelernte, aber geschickte Handwerker in einem Linzer Seniorenzentrum als Haustechniker angestellt.

Im Rahmen der „Aktion 20.000“ trägt das Arbeitsmarktservice Oberösterreich für zwei Jahre zur Gänze seine Lohnkosten, sagt Waser: „Es ist einfach ein ganz anderes Lebensgefühl, jeden Tag aufzustehen und für jemanden etwas zu machen.“

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Der 54-Jährige fühlt sich mit dem neuen Job wieder integriert

Waser ist nur einer von 60 Neuzugängen über 50, die seit 1. Juli in den Linzer Seniorenzentren im Einsatz sind, die meisten davon in der Betreuung. Dieses Plus beim Personal wirke sich positiv auf die Bewohner aus, sagt der Leiter der Linzer Seniorenzentren, Günther Bauer: „Für uns ist diese Aktion ein Geschenk. Wir haben Stammpersonal, das hauptsächlich für die fachliche Pflege zuständig ist. Unsere Bewohner wünschen sich natürlich noch mehr persönlichen Kontakt. Diese Bedürfnisse können wir mit dem zusätzlichen Personal viel besser abdecken.“

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Gerade der Kontakt mit den Bewohnern würde durch die Aktion profitieren

Befristet bis Mitte 2019 will die Stadt Linz mit ihrer Unternehmensgruppe 150 ältere Langzeitarbeitslose aufnehmen. Die Bandbreite bei den Arbeitsplätzen ist groß: Sie reicht von Hilfskräften bis ins Management.

Beide Seiten profitieren

Profitieren würden von der Aktion beide Seiten, sagt die stellvertretende Personaldirektorin des Linzer Magistrats, Andrea Brandenberger: „Wir sehen das auch als Gewinn für unsere Organisation. Wir können unser Service und unsere Wartezeiten dadurch verbessern.“

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Auch im Magistrat selbst arbeiten die Langzeitarbeitslosen

Aktuell sucht der Magistrat übrigens noch Betreuer für seine Kindergärten und Horte sowie Krankenschwestern und -pfleger.