Fünf Schuldsprüche nach Überfall auf Pensionistin

Am Landesgericht Linz hat es am Montag im Prozess um eine „Home Invasion“ fünf Schuldsprüche gegeben. Die fünf Angeklagten sollen in Leonding (Bezirk Linz-Land) eine damals 78-jährige Pensionistin und einen Mitbewohner überfallen und gefesselt haben.

Auf der Anklagebank saßen ein Mann, der Gartenarbeiten für die betagte Frau geleistet hatte und den Tipp für den Überfall gegeben haben soll sowie der mutmaßliche Organisator der Tat. Dazu zwei von drei Männern, die in der Nacht auf den 14. August vergangenen Jahres maskiert in die Wohnung der Pensionistin eingedrungen, sie sowie einen bei ihr wohnenden mongolischen Asylwerber fesselten und knebelten und 3.200 Euro, zwei Ringe sowie ein Handy raubten.

Weiterer Angreifer seit Juli in Haft

Das Tätertrio entkam unerkannt mithilfe eines ebenfalls angeklagten Fluchtfahrers. Der dritte Angreifer ist bereits im Juli rechtskräftig zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Das Gericht fällte Schuldsprüche wegen Raubes. Vom Vorwurf der Bildung einer kriminellen Organisation wurden die Männer freigesprochen.

Wegen der unterschiedlichen Schwere der Schuld sowie erschwerender und mildernder Umstände wurden Strafen von vier, zweimal sechs, sechseinhalb und siebeneinhalb Jahren Haft verhängt. Die Urteile sind nur im Fall des Angeklagten mit der geringsten Strafe rechtskräftig. Von der Bildung einer kriminellen Organisation wurden sie freigesprochen.

Nach 15 Minuten Fesseln gelöst

Sie habe gewusst, wenn sich ihr Gast - ein mongolischer Asylwerber - nicht befreien könne, dann müssten sie beide sterben, so die mittlerweile 79-Jährige in einem ersten Verfahren gegen einen Komplizen. Dem Asylwerber gelang es aber, die Fesseln nach 15 Minuten zu lösen und Alarm zu schlagen.

Das Motiv für die Tat war offenbar die Hoffnung auf das große Geld. Jener Mann, der für die Pensionistin immer wieder kleinere Arbeiten erledigt hatte, war fälschlicherweise davon ausgegangen, dass die Frau 300.000 Euro daheim aufbewahre.

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