Erste doppelte Herzklappen-OP per Katheter
Eine der vier Herzklappen war stark verkalkt und öffnete nicht mehr richtig. Eine weitere war undicht und konnte nicht mehr richtig schließen. "Dadurch wurde der Herzmuskel stark belastet und chronisch geschädigt. Dies äußerte sich bei der Patientin durch Atemnot und eine ausgeprägte Leistungsschwäche“, so der Leiter der Abteilung für Innere Medizin II, Ronald Binder in einer Medienaussendung.
Klinikum Wels
Operation ohne Narkose
Wegen des fortgeschrittenen Alters entschieden die Ärzte gegen eine Operation am offenen Herzen mit Öffnung des Brustkorbes, Stilllegen des Herzens und dazu notwendigen Einsatz einer Herz-Lungenmaschine. Sie setzten auf die sogenannte minimalinvasive Methode: „Mittels Herzkatheter wird die neue Herzklappe zusammengefaltet an ihren Einsatzort gebracht und dort entfaltet. Dieser Eingriff erfolgt am schlagenden Herzen".
Der Katheter wird dafür über die Leiste bis zum Herzen geschoben - in Summe ein Eingriff ohne große Operation und auch ohne Narkose - „und daher für die Patienten schonend“.
Kürzerer Spitalsaufenthalt
Bisher war in Österreich auf diese Weise jeweils nur an einer der Herzklappen gearbeitet worden. Am 17. Juli wurde im Klinikum Wels-Grieskirchen in einem Eingriff an die eine Herzklappe eine Prothese angebracht und die andere mit einem Klipp abgedichtet. Einen Tag dem Eingriff konnte die Frau bereits wieder aufstehen und einige Tage später das Spital selbständig, zu Fuß und nunmehr ohne Atemnot verlassen.