Klimaforschung mit Wetterdaten aus OÖ
Es ist ein Schatz, den die Benediktiner-Pater von Kremsmünster zwar hüten, aber auch gerne mit anderen teilen: Die Wetterdaten jeden Tages der vergangenen 255 Jahre. Es gibt zwar noch ältere Messreihen, aber das besondere an der Station in Kremsmünster sei, dass sie nie verlegt worden ist, so Amand Kraml der Direktor der Sternwarte des Stiftes, „diese Daten wurden eben immer vom exakt gleichen Punkt genommen“.
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Die Daten gelten als besonders verlässlich. Gleichzeitig umfassen sie auch einen Zeitraum, als die Erdbevölkerung noch deutlich geringer war und es noch keine Industrialisierung, keine Autos und keine großindustrielle Landwirtschaft gab. Das hieße, der menschliche Einfluss ist ablesbar.
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Basis für Szenarien
Mit diesen Erkenntnissen aus der Vergangenheit können Modelle entwickelt werden, erklärte Meteorologe Wolfgang Traunmüller. Durch die Anwendung in verschiedenen Szenarien kann man dann sagen „ok bis Ende des Jahrhunderts wird es eben soundso viel Grad wärmer wenn das und eintritt“.
Wetterdaten für die Wissenschaft
Für die wissenschaftlichen Rechenmodelle für den Klimwandel könten die Wetterdaten des Stiftes neue Erkenntnisse bringen.
Ohne Klimaschutz zehnmal so viele Hitzetage
Wenn gar kein Klimaschutz passieren würde, würde das bedeuten, nach einer Untersuchung der Universität für Bodenkultur, „dass in OÖ im Durchschnitt bis Ende des Jahrhunderts plus 6,5 Grad Celsius hätten – dann hätten wir eine durchschnittliche Temperatur wie in Südspanien und zehnmal so viele Hitzetage“, so Umweltlandesrat Rudi Anschober (Grüne).
Helfen könnte da nur mehr der rasche Ausstieg aus Erdöl, Kohle und Erdgas und der Umstieg auf erneuerbare Energiequellen, sind sich Experten einig.