OÖ wird Teil von „Silicon Austria“
Der Name „Silicon Austria“ erinnert nicht zufällig an das kalifornische Silicon Valley - dem weltweit bedeutendsten Standort der IT- und Hightech-Industrie. Insgesamt 280 Millionen Euro werden die Republik und beteiligte Unternehmen investieren, damit Österreich an die Weltspitze kommt, so Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) bei der Präsentation am Montag in Wien. Vom Bund und den drei beteiligten Ländern zusammen kommen jeweils 70 Mio. Euro, also in Summe 140 Mio. Euro.
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„Bewusste politische Weichenstellung“
Der Fachverband der Elektro- und Mikroelektronikindustrie (FEEI) wird in diesem Zeitraum ebenfalls 140 Mio. beisteuern. Bei der ab Oktober dieses Jahres anstehenden Umsetzung der im Vorjahr in Alpbach von Infrastrukturminister Jörg Leichtfried (SPÖ) angekündigten Initiative handle es sich um eine „bewusste politische Weichenstellung“ in diesen zukunftsträchtigen Forschungs- und Industriebereich, sagte Kern.
Linz forscht am Auto der Zukunft
Die drei Partnerstädte haben sich auf unterschiedliche Schwerpunkte geeinigt - Linz spezialisiert sich auf das Auto der Zukunft und forscht in der Übertragung großer Datenmengen im Hochfrequenz-Bereich. „Wenn wir nicht dabei sind, geht die Post ohne uns ab“, sagte OÖ-Forschungsreferent Michael Strugl (ÖVP).
In den Labors des „Silicon Austria“-Standortes im Science Park Linz wird der Schwerpunkt auf Fragen zur sicheren Übertragung großer Datenmengen im Hochfrequenz-Bereich liegen. Ohne diese Technologien, mit denen man in oberösterreichischen Forschungseinrichtungen schon seit den 1990er Jahren Erfahrung habe, ist etwa ein Austausch zwischen selbstfahrenden Fahrzeugen und damit autonomer Verkehr nicht möglich.
ORF
Neues CD-Labor eingerichtet
"Das künftige Forschungszentrum profitiert von unseren Stärken in dem Bereich und bündelt das Know-how mit zahlreichen Partner und Partnerinnen aus den unterschiedlichsten Bereichen“, sagte Rektor Meinhard Lukas. Erst vor wenigen Monaten wurde an der JKU ein neues CD-Labor für künftige Handygenerationen eingerichtet. Mit der heutigen Bekanntgabe der Gründung von Silicon Austria sei man nun einen Schritt weiter, so Lukas. „Die traditionell enge Verflechtung unserer angewandten Forschung mit einer Vielzahl starker Betriebe macht sich einmal mehr bezahlt.“
„In 15 Jahren an die Weltspitze“
Da Mikroelektronik mittlerweile zur „absolut wesentlichen Ressource“ für fast alle Technologien - vom Smartphone bis zum selbstfahrenden Auto - geworden ist, gelte es hier auch die reichlich vorhandene, „fragmentierte Forschungslandschaft zu bündeln“, so der Bundeskanzler. Österreich sei in vielen Forschungsbereichen bereits international sehr sichtbar, in den kommenden 15 Jahren gilt es laut Kern auch in weiteren Teilbereichen in der Welt der Schaltkreise und der Datenübertragung an die Weltspitze zu kommen.
In Österreichs Elektronikindustrie arbeiten derzeit mehr als 63.000 menschen in über 180 Unternehmen. Mit Silicon Austria sollen in den nächsten fünf Jahren an jedem der drei Standorte mindestens 500 neue Arbeitsplätze geschaffen werden.