Bergsteigerin 100 Meter in den Tod gestürzt

In Hallstatt (Bezirk Gmunden) ist eine Bergsteigerin laut Polizei über 100 Meter abgestürzt. Die 48-jährige Krankenpflegerin aus der Steiermark wurde Dienstagabend beim Echernwand-Klettersteig tot aufgefunden.

Es kann nur noch gerätselt werden, was zum Absturz der 48-Jährigen beigetragen hatte, so die Polizei am Mittwochnachmittag. Suizid werde aufgrund der Lebensumstände ausgeschlossen. Es war nicht das erste Mal, dass die Frau im Raum Hallstatt einen Klettersteig bestieg. Sie galt als erfahren.

Dass sie den Echernwand-Klettersteig alleine absolviert hat, sei nicht ungewöhnlich, so Christoph Preimesberger, Landesleiter der Bergrettung im Gespräch mit ORF-Redakteurin Sabine Fürst. Dieser Steig biete sich für Alleingehende an, weil er sowohl was Wandhöhe als auch Schwierigkeit betreffe als mittelschwer einzustufen sei, „und es ist auch eine relativ rasche und lohnende Tour mit einer tollen Aussicht“.

Echernwand Klettersteig

Bergrettung OÖ

Die Panoramaleiter gilt als der Höhepunkt in dem Klettersteig

Die Frau stürzte laut Bergrettern über 100 Meter in die Tiefe. Die Ermittlungen ergaben, dass die Sicherung der Frau zum Zeitpunkt des Absturzes nicht im Stahlseil eingehängt war. Es kämen mehrere Ursachen für den Absturz in Frage: Ausrutschen, Steinschlag oder womöglich sogar ein Blitzschlag.

Eintragung in Wandbuch

Die Frau hatte schon die Hälfte des Steiges bewältigt. Davon zeugt die Eintragung ins Wandbuch in der Mitte des Steiges. Die Helfer fanden die tote Bergsteigerin am Wandfuß des Echernwand-Klettersteiges.

Die 48-jährige Krankenpflegerin aus Grundlsee war am Montag nicht zur Arbeit gekommen und auch telefonisch nicht erreichbar, woraufhin bei der Polizei eine Abgängigkeitsanzeige erstattet wurde. Am Dienstag wurde ihr Auto auf einem Parkplatz in Hallstatt entdeckt. Kurz darauf stiegen Alpinpolizisten und Bergretter mit Suchhunden auf und fanden die Leiche der Frau.

Falsche Einschätzung von Kondition und Wetter

Insgesamt seien laut Preimesberger die Klettersteigeinsätze weniger geworden, obwohl mehr Kletterer unterwegs sind. Preimesberger führt das auf die bessere Ausrüstung der Bergsteiger und bessere Information über die Steige zurück. Hauptkriterien für Unfälle in Klettersteigen sind Selbstüberschätzung gepaart mit zu wenig Rücksicht auf den Wetterbericht, so Preimesberger.