Immer weniger Raps

In den nächsten Wochen beginnt in Oberösterreich wieder die Rapsernte. Und bereits jetzt zeichnet sich ab, dass so wenig Körner geerntet werden, wie seit Jahren nicht mehr. Seit 2008 sind die Anbauflächen von Raps stark reduziert worden.

In der riesigen Lagerhalle der Ölmühle in der Gemeinde Aistersheim herrscht momentan Ebbe. Der Verein „Hausrücköl“, dem 400 Bauern aus der Region angehören, betreibt eine der größten Ölmühlen des Landes. Jetzt, kurz vor Beginn der Rapsernte, lagern hier nur einige wenige Tonnen der schwarzen Rapskörner. Und obwohl es im Hausruckviertel noch genug Raps gibt, merkt man aber auch hier, dass sich die Lage zuspitzt.

Rapsfelder

ORF

„Weniger gelbe Fleckerl“

Der Obmann von Hausrucköl, Helmut Silber, sagt „weil der Rapsanbau nicht das einfachste ist, wenn man gute Erträge zusammenbringen will – die gelben Feckerl werden zwar größer sein, aber nicht mehr so viele wie noch vor zehn Jahren“.

Seit 2008 ist die Anbaufläche für Raps in Oberösterreich um fast die Hälfte auf 8.500 Hektar gesunken. Der Hauptgrund: Soja und Kürbis-Kulturen sind ganz einfach lukrativer geworden. Allein der Kürbisanbau hat sich seit dem Jahr 2000 verdreifacht. Man versuche, gegenzusteuern und den Rapsanbau wieder attraktiver zu machen, so Agrarlandesrat Max Hiegelsberger (ÖVP), „das hilft unserer Selbstversorgung“.

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Letzte Vorräte an Raps

ORF-Redakteur Christoph Kinast war für die Sendung Oberösterreich heute bei Raps-Bauern.

Denn beim Pflanzenöl, das unter anderem aus Raps hergestellt wird, schrillen die Alarmglocken. Wurde vor 15 Jahren noch jedes zweite gekaufte Pflanzenöl in Oberösterreich produziert, ist es aktuell nur mehr jedes vierte. Für einige Landwirte ist es wahrscheinlich das letzte Mal, dass sie Raps einlagern werden.