Prozess nach Amokfahrt durch Linz vertagt

Kurzfristig vertagt wurde am Mittwoch der Prozess wegen einer Amokfahrt im Februar. Ein 56-Jähriger hätte sich in Linz vor Gericht verantworten müssen. Der psychisch kranke Mann hatte der Polizei eine Verfolgungsjagd geliefert und zwei Streifenwagen gerammt.

Aus gesundheitlichen Gründen des Angeklagten hat das Gericht den Prozess vertagt - und am Mittwochnachmittag den 6. Juli als neuen Prozesstermin bekanntgegeben.

Der Mühlviertler soll der Polizei eine filmreife Verfolgungsjagd geliefert haben, weil er nicht zurück in die Psychiatrie wollte. Der 56-Jährige war dort stationär untergebracht, durfte aber einen Ausflug mit seiner Mutter und einer Bekannten unternehmen. Als sie zurück zum Spital kamen, drohte der Mühlviertler plötzlich, er werde seine Bekannte würgen, wenn sie nicht weiterfahre.

Verfolgungsjagd durch Linz endete mit Unfall

laumat.at/Matthias Lauber

Die Verfolgungsjagd endete auf der B127 mit einem Unfall

Amokfahrt durch Fußgängerzone

Die Frau konnte sich in Sicherheit bringen, aber der 56-Jährige übernahm das Steuer und flüchtete in die Linzer Innenstadt. Der Amokfahrer jagte den Wagen durch die Fußgängerzone in der Landstraße. Dort versuchte die Polizei, den Raser anzuhalten. Doch der Mühlviertler ignorierte alle Anhaltezeichen, streifte das Polizeiauto, fuhr bei Rot über eine Kreuzung und flüchtete mit weit überhöhter Geschwindigkeit Richtung Nibelungenbrücke.

Polizeisperre durchbrochen

Ein weiterer Anhalteversuch schlug auch dort fehl, und der 56-Jährige raste weiter Richtung Puchenau (Bezirk Urfahr-Umgebung). Dort gelang es den verfolgenden Beamten dank Verstärkung erstmals, den Flüchtenden zum Anhalten zu zwingen. Doch er schaffte es erneut, die Polizeisperre zu durchbrechen. In Ottensheim stellte die Polizei schließlich den Streifenwagen quer.

Zwei Beamte verletzt

Der Flüchtende geriet ins Schleudern und rammte das Polizeiauto. Die beiden Beamten wurden dabei verletzt. Der 56-Jährige blieb im Wagen sitzen und weigerte sich auszusteigen. Erst als die Polizisten die Seitenscheibe einschlugen, konnte der Mann festgenommen werden. Der Prozess am Dienstag dreht sich vor allem um die Zurechnungsfähigkeit des Mannes.

Die Staatsanwaltschaft befürchtet, dass der Mann unter dem Einfluss seiner psychischen Erkrankung weitere Straftaten begehen könnte. Sie hat deshalb eine Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher beantragt.

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