Haftstrafen für Drogenbande

Marihuana, Haschisch und Kokain im Wert von einer halben Million Euro soll eine Drogenbande unter die Leute gebracht haben. Nach zwölf Verhandlungstagen sind Freitag am späten Abend die Urteile gefallen.

Sieben Angeklagte im Alter von 23 bis 30 Jahren mussten sich wegen Drogenschmuggels und einer Reihe weiterer Delikte vor dem Landesgericht Linz verantworten.

Entgleister Zug wurde Bande zum Verhängnis

Kurios, aber ein Zug, der im Bahnhof Vöcklabruck entgleiste, wurde den Angeklagten letztlich zum Verhängnis. Denn als die Reisenden am Bahnhof warteten, begannen zwei marokkanische Asylwerber und eine Rumänin zu streiten und lenkten so die Aufmerksamkeit der Polizei auf sich. Bei einer Gepäckskontrolle fanden die Beamten Drogen, die Ermittlungen begannen.

Ungeplanter Zwischenstopp in Oberösterreich

Einer der Festgenommenen gab zu, Mitglied eines Salzburger Drogenrings zu sein. Und weil er aussteigen wollte, sei er Tage zuvor von mehreren Mitgliedern der Bande in Linz mit einer Pistole bedroht und zusammengeschlagen worden.

Als er daraufhin nach Wien flüchtete, wurde er auch dort aufgespürt und gezwungen, mit dem Zug nach Salzburg zu reisen, wo es zu dem ungeplanten Zwischenstopp in Oberösterreich kam.

Drogen vor allem in Bordellen verkauft

Die sieben Angeklagten aus Marokko, Syrien, Bosnien, Rumänien und Russland verkauften die Drogen hauptsächlich in Salzburg, unter anderem in Bordellen. Der Prozess war langwierig, weil unter anderem neben den sieben Angeklagten auch 25 Zeugen befragt wurden, hauptsächlich ehemalige Abnehmer. Die mutmaßlichen Drogendealer fassten am zwölften und letzten Verhandlungstag Haftstrafen zwischen 15 Monaten und fast vier Jahren aus, zum Teil bedingt. Die Urteile sind nicht rechtskräftig.