Neue Zunge und Nase nach Krebs

Das Ordensklinikum Linz hat zwei Patienten vorgestellt, denen nach Krebsoperationen die Nase beziehungsweise Teile der Zunge entfernt werden mussten. Dank komplexen Operationen konnten den Patienten wieder ein angenehmes Leben ermöglicht werden.

Zehn Mal ist der Josef Rammer in den vergangenen dreieinhalb Jahren operiert worden. Er ist zum Arzt gegangen, weil ihm die Nase weh getan hat und sie angeschwollen war, erzählt der 57-Jährige.

Neue Nase auf Stirn eingesetzt

Wegen des rasant wachsenden Krebses im Inneren der Nase musste diese dann komplett entfernt werden. „Es hat mich wirklich geschreckt, als ich das erste Mal in den Spiegel gesehen habe. Trotzdem war ich immer überzeugt, dass ich wieder gesund werde“, sagt Rammer.

Nase und Zunge erneuert

ORF

Nach zehn Operationen kann Josef Rammer auch wieder Sport betreiben

Die neue Nase formten die Ärzte aus einem Rippenknorpel, der zunächst auf der Stirn wuchs: „Das war die schlimmste Phase“, sagt der Patient, „das Gefühl, eine Nase auf der Stirn zu haben war – auch wenn ich sie nicht gesehen hab – immer unangenehm.“

„Bewundernswerte Einstellung“

Aus der Rippe wurde ein Gerüst für die Nase geformt und diese dann unter die Stirnhaut geschoben, dass es dort anwächst, sagt die behandelnde plastische Chirurgin Andrea Oßberger. Herr Rammer sei mental bewunderswert stark gewesen, denn die Behandlung sei langwieriger als erwartet gewesen. Mittlerweile ist Herr Rammer auch sportlich wieder unterwegs wie früher. Nur atmen müsse er mehr durch den Mund.

Neue Zunge aus Oberschenkel-Muskel

Nach großen krebsbedingten Eingriffen ist die Wiederherstellung von Funktionalität und auch Ästhetik zentraler Teil der Therapie. Wichtig sei die Zusammenarbeit der Disziplinen von Anfang an, betont das Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern bei der Präsentation der Krankengeschichten von Herrn Rammer und Frau Rücklinger.

Nase und Zunge erneuert

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Ein großer Teil der Zunge musste der 47-Jährigen entfernt werden

Der 47-jährigen Niederösterreicherin wurde ein großer Teil der Zunge wegen Krebses entfernt. Aus dem Muskelgewebe aus dem Oberschenkel formten die Mediziner eine neue Hälfte. Mittlerweile kann sie wieder sprechen und trinken. Zwei große Ziele hat sie derzeit: möglichst bald so gut sprechen, dass sie wieder arbeiten kann - und ein Schnitzel essen.