Ernteausfälle: Landwirte leiden unter Dürre

In Teilen Oberösterreichs bangen die Weidebauern zunehmend um das Grünfutter für ihr Vieh. Durch die anhaltende Trockenheit drohen viele Felder, derzeit vor allem im Bezirk Perg und Schärding, zu verdorren.

Mit großen Sorgen blicken die Landwirte im Bezirk Perg den kommenden zwei Wochen entgegen: Denn laut Meterologen wird eine Hitzewelle bis zu 36 Grad bringen. Die ersten Auswirkungen sind bereits zu sehen: Auf den Feldern wächst fast kein Gras mehr, nach dem ersten Futterschnitt sind die nachwachsenden Halme verdorrt.

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Manche Felder sind durch die Hitze völlig ausgetrocknet

Die Hitze und der beständige Wind ließen den Boden komplett austrocknen. Die laufende Klimastatistik der Landwirtschaftskammer bestätigt die Befürchtungen der Weidebauern, dass die Trockenheit große Ernteausfälle bringen könnte.

In den vergangenen 35 Tagen kam es in Oberösterreich im Vergleich zum Vorjahr zu 50 Prozent weniger Niederschläge. "In Perg sind es sogar 70 Prozent. Das heißt, in allen Ackerkulturen wird es enorme Ertragsverluste geben“, sagt Rosemarie Ferstl, Bezirksbauernobfrau im Bezirk Perg.

Bezirk Perg leidet besonders unter Hitze

Manche Bauern in Perg wissen bereits nicht mehr, wie sie ihre Tiere füttern sollen, weil es bei manchen Feldern schon bis zu 60 Prozent weniger Ertrag gibt. Ein Landwirt beziffert den Verlust schon bei 10.000 Euro.

Auch die Getreide- und Maisernte in diesen Regionen sind durch die sich abzeichnende Hitzewelle bedroht. Das Getreide muss früher geerntet werden als geplant.

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70 Prozent weniger Niederschlag im Vergleich zum Vorjahr wird im Bezirk Perg gemessen

Die Landwirtschaft im Zentralraum und Bezirk Braunau leidet derzeit unter den geringen Niederschlagsmengen besonders, sagt Agrarlandesrat Max Hiegelsberger (ÖVP). Vor allem beim Winterweizen sei regional mit Ertragseinbußen zu rechnen, aber auch dem Grünland und den Erdäpfeln mache die Situation zu schaffen, das Wachstum ruhe nahezu. Entspannung - in Form von Regen - ist allerdings nicht in Sicht.

Für die Bauern eine schwierige Situation, es gelte daher das wirtschaftliche Risiko bei Ernteausfällen zu minimieren, sagt Agrarlandesrat Hiegelsberger. Eine Möglichkeit sind Dürreversicherungen. Sie decken mittlerweile immer mehr ab, seit heuer gibt es bei der Hagelversicherung auch Absicherungen für Winterweizen und Zuckerrübe.

Waldbrandgefahr steigt

Durch die extreme Trockenheit steigt auch die Waldbrandgefahr. Feuerwehren und Bezirkshauptmannschaften im Bezirk Perg, Freistadt und Schärding warnen dringend davor, geplante Sonnwendfeuer ohne Vorbereitung und Sicherheitsvorkehrungen zu entzünden. Ein einziger Funke könnte in den gefährdeten Gebieten rasch einen verheerenden Brand auslösen. Mehr dazu: Waldbrandgefahr durch Trockenheit (ooe.ORF.at)