Zwei Vergewaltigungen: Kritik an Polizei-Infos

In Linz sind zwei Frauen vergewaltigt worden: Bereits am 9. Juni wurde eine Maturantin von zwei Unbekannten in einen Keller gezerrt und vergewaltigt. Am Freitag wurde eine 38-Jährige Opfer eines Sexualdelikts. Die Polizei wehrt sich jetzt gegen Kritik, die Fälle vertuscht zu haben.

Zwei Männer arabischer oder südländischer Herkunft sprachen die 18-Jährige auf der Straße an und baten sie um eine Zigarette. Dann geschah das Verbrechen: Die Männer zwangen die Maturantin in einen Keller in der Dinghoferstraße, fielen über sie her und stahlen ihr Geld und Handy.

Junge Frau traumatisiert

Weil junge Frau so traumatisiert war und nur vage Angaben machen konnte, wusste die Polizei zunächst nicht, wo die Tat geschah und konnte auch keine Spuren sichern, sagt Pressesprecher David Furtner: „Wir konnten erst zwei Tage nach der Tat das Mehrparteienhaus ausfindig machen.“ Furtner betont, dass keine Informationen zurückgehalten worden seien, sondern aus ermittlungstaktischen Gründen später kommuniziert wurden. Zu den ausländischen Tätern gebe es noch keine Hinweise.

Täter und Opfer kannten sich

Festgenommen werden konnte hingegen ein 38-jähriger Slowake, der am Wochenende eine 35-Jährige in einer Tiefgarage in Linz vergewaltigt haben soll. Täter und Opfer kannten sich seit zwei Tagen, der Mann sei immer wieder zudringlich gewesen. Unmittelbar danach sei er festgenommen worden. „Es gilt für die Polizei, Ermittlungsschritte zu setzen und zu sichern. Es wird uns wohl gestattet sein, dass wir das zwei Tage danach zu kommunizieren und nicht unmittelbar danach“, sagt Furtner.

„Keine Vertuschung“

Es seien keine Sachverhalte seitens der Polizei zurückgehalten worden. Es gehe in erster Linie darum, konzentrierte Ermittlungsschritte zu setzen, um die Täter dingfest zu machen. Im Vergleich zum Vorjahr sei die Zahl der Vergewaltigungen in den ersten fünf Monaten von 36 auf 24 Übergriffe zurückgegangen.