15 Jahre für Mord an Lebensgefährten
Ein Leben geprägt von Gewalt und Sucht schilderte die Frau vor Gericht: Tabletten- und Alkoholabhängigkeit, häusliche Gewalt in der Kindheit und in früheren Beziehungen, Selbstverletzungen. Ihren 53-jährigen Lebensgefährten hatte sie vor einigen Jahren in einem Entzugsprogramm kennengelernt.
„Wollte mich selbst verletzten“
In der Tatnacht waren sowohl die Beschuldigte als auch ihr 53-jähriger Lebensgefährte schwer betrunken gewesen: Die Frau hatte fast zwei Promille Alkohol und verschiedene Medikamente intus, der Mann gar 2,8 Promille. Wie es zu dem tödlichen Stich kam, darüber gibt es zwei gegensätzliche Darstellungen.
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Beim letzten Prozesstag erklärte die Beschuldigte, sie könne sich nicht mehr genau erinnern. Doch vermute sie, dass sie sich mit dem Messer selbst verletzten wollte. Ihr Lebensgefährte habe sie wohl davon abhalten wollen. Im Gerangel habe sie ihn dann tödlich verletzt. Zeugenaussagen decken sich damit nicht, und auch ihren eigenen, früheren Aussagen widersprach die Angeklagte beim letzten Prozesstag zum Teil.
Urteil einstimmig gefällt
Die Geschworenen sahen am Montag den Tatbestand des Mordes erfüllt. Die Geschworenen fällten das Urteil einstimmig. Ebenso befürworteten sie einstimmig, dass die Angeklagte zurechnungsfähig sei. Staatsanwaltschaft und Verteidigung gaben keine Erklärungen ab.
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- Mordprozess: Verteidigung will weitere Zeugen (ooe.ORF.at)