Neue Lehrberufe dank Digitalisierung

Jedes Jahr beginnen laut Wirtschaftskammer mehr als 6.500 Menschen in Oberösterreich eine Lehre. Das Angebot verändert sich auch regelmäßig - gerade die Digitalisierung bietet neue Chancen und Angebote.

Das große Thema in fast allen Branchen heißt derzeit Digitalisierung. Vor allem der Handel - der ja Online große Konkurrenz bekommen hat - fordert deshalb schon seit Jahren einen eigenen Lehrberuf, der diese Entwicklung abdeckt.

„Onlinehandel bereits selbstverständlich“

Christoph Paukner führt in Linz einen Schmuckhandel. Onlinehandel sei in der Lehrlingsausbildung bereits selbstverständlich: "Der Verkauf verändert sich einfach: Produkte werden nicht mehr nur durch ein telefonisches oder persönliches Gespräch verkauft, sondern auch online.

Neue Lehrberufe dank Digitalisierung

ORF

Die rund 200 Lehrberufe werden regelmäßig modernisiert.

Seit 1. Juni gibt es im Einzelhandel den Schwerpunkt „Digitaler Verkauf“. Ab nächstem Jahr gibt es dann eine eigene branchenübergreifende Lehre im Bereich Onlinehandel, sagt Friedrich Dallamaßl von der Wirtschaftskammer Oberösterreich: „Es wird darum gehen, Shop-Lösungen aufzubauen und entsprechend Geschäfte abzuwickeln.“ Das ist laut Dallamaßl für alle Branchen möglich, vom Tourismus bis hin zum Bank- und Versicherungsbereich.

Neue Lehrberufe dank Digitalisierung

ORF

Vor allem der Verkauf ist im Wandel.

Man rechne mit großem Interesse bei den Jugendlichen, die ja mit dem Internet aufgewachsen seien - damit auch von großem Nutzen für die Unternehmen.

200 Lehrberufe werden ständig überarbeitet

Regelmäßig werden die gut 200 Lehrberufe, die es in Österreich gibt, überarbeitet. Manche werden modernisiert, manche ganz gestrichen. Dafür kommen neue dazu, meistens, weil von Unternehmerseite der Ruf nach einer Lehre laut wird, die die Erfordernisse der Praxis möglichst genau erfüllt.

Neue Lehrberufe dank Digitalisierung

ORF

Die 17-jährige Lisa ist eine der ersten Lehrlinge im Medizinproduktehandel.

Neu sind etwa eine Lehre in der Forsttechnik oder im Medizinproduktehandel. Die 17-jährige Lisa ist eine der ersten 12 oberösterreichischen Jugendlichen, die diese Lehre machen und damit eine Vorreiterin: „Der Opa war am kritischsten. Er meinte, ich soll doch das machen, was die anderen lernen. Genau das will ich nicht machen." Ein Risiko sei es für die 17-Jährige aber nicht gewesen: "Gerade weil es ein Beruf mit Zukunft ist. Immer mehr Kunden und Patienten sind auf diese Produkte angewiesen.“

Das war auch der Grund, weshalb die Lehre etabliert wurde. Das Segment der Medizinprodukte wächst - und es werden Fachkräfte benötigt, deren theoretische Ausbildung zum Arbeitsalltag passt.