Info-Offensive für Bodenschutz

In Oberösterreich werden jeden Tag mehr als zwei Hektar fruchtbares Land verbaut. Umwelt-Landesrat Rudi Anschober (Grüne) kritisiert, dass daneben viele Landschaften zerschnitten werden und Ortskerne veröden.

Verlassene Bauernhöfe, verfallene Häuser, leerstehende Einkaufstempel und stillgelegte Industriehallen - rund 50.000 Hektar ungenütztes Brachland gibt es in Österreich laut Schätzungen des Umweltbundesamts. Gleichzeitig wird aber jeden Tag wertvolle Agrarfläche zugebaut.

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Zwei Hektar Boden werden täglich in Oberösterreich zugebaut

Mehr als zwei Hektar fruchtbare Böden gehen so alleine in Oberösterreich täglich verloren, das ist immerhin die Fläche von etwa drei Fußballplätzen.

Fruchtbarer Boden verschwindet

Österreich gehört zu den Ländern mit dem höchsten Bodenverbrauch in Europa. Anschober spricht von einer alarmierenden Entwicklung, weil bei gleichbleibendem Verbrauch in etwa 200 Jahren kein Boden mehr für die Erzeugung von Lebensmitteln vorhanden wäre. Durch die intensive Bebauung würden auch Wasserspeicher verloren gehen und Hochwasserschäden zunehmen, heißt es. Zudem büße man CO2-Speicher als Schutz gegen die Klimaerwärmung ein.

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Bei gleichbleibender Entwicklung ist ein Ende der Ackerflächen abzusehen

Der Landesrat der Grünen will mit einer breit angelegten Info-Offensive gegensteuern und so den Bodenverbrauch reduzieren. So soll den Menschen klar gemacht werden, dass der Schutz des Bodens ebenso wichtig sei, wie der Schutz der Luft und des Wassers.

Bewusstseinsbildung

Bewusstseinsbildung ist für Anschober ein großes Thema und daher fordert er ein Umdenken beim Bodenschutz. Das Projekt „Umweltbewusst gemeinsam Gartl´n“ gilt für ihn als Vorzeigeprojekt. Jede und jeder Einzelne müsse wissen, was alles auf dem Spiel stehe, mahnt der Umwelt-Landesrat.

In den nächsten Wochen werden unter anderem ein Bodenfest sowie Workshops zum Thema Bodenschutz veranstaltet, kommunale Bodenbeauftragte ausgebildet und Ausstellungen im Landesdienstleistungszentrum in Linz gezeigt.