Neues Impfprogramm für Oberösterreicher

In Oberösterreich sind laut Land OÖ 80 Prozent der Menschen geimpft, 15 Prozent weniger als empfohlen. Deshalb arbeitete Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander (ÖVP) mit Experten ein Impfprogramm aus.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt eine Durchimpfungsrate von mindestens 95 Prozent, um Krankheiten wie etwa Masern keine Chance mehr zu geben. In Oberösterreich liege die Rate bei allerdings rund 80 Prozent, so Haberlander. Die Gründe dafür: Viele Krankheiten sind durch ihre Bekämpfung aus dem Bewusstsein geraten, manche seien mit den Impfungen deshalb einfach schlampig, so Mediziner. Und wieder andere lehnen Impfungen aus welchen Gründen auch immer kategorisch ab.

„Einer stirbt, zwei schwer behindert“

Was sie dabei in Kauf nehmen beziehungsweise anderen zumuten schildert Tilman Königswieser, ärztlicher Leiter des Salzkammergut-Klinikums mit dem Beispiel, was ein an Masern Erkrankter bei 1.000 Ungeimpften auslöst: „Alle 1.000 erkranken und einer stirbt vor allem Kinder; trotz aller Intensivmedizin, die wir haben und zwei sind ihr restliches Leben schwer behindert“.

Einfluss auf Beschäftigte im Gesundheitsbereich

Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander will deshalb an mehreren Punkten ansetzen. So soll etwa im Gesundheitsbereich und im Bildungsbereich der Impfstatus der Beschäftigten immer wieder überprüft werden. Bei fehlenden Impfungen sollen sie gebeten werden, diese nachzuholen.

Und Neueinstellungen oder Praktikumsplätze in Spitälern wird es nur geben, wenn der Impfpass lückenlos ausgefüllt ist, so Christine Haberlander. „Dort, wo wir einen Einflussbereich haben, drängen wir darauf und setzen auch auf die Bewusstseinsbildung.“ Haberlander kann sich auch eine Impfpflicht vorstellen, die ist aber nur per Bundesgesetz möglich.