Kleine Wasserkraftwerke unter Druck
Wenn ein Holzwehr in die Jahre gekommen ist, überlegen Besitzer mittlerweile zweimal, ob sie das Wehr wirklich nur sanieren oder lieber gleich neu bauen. So etwa entstand im Almfluss im Gemeindegebiet von Scharnstein (Bezirk Gmunden) in der Nähe eines alten ein zweites, neues Kleinkraftwerk.
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Der niedrige Strompreis habe nicht einmal mehr die Betriebskosten gedeckt, so der Betreiber. „Es ist ein Fischaufstieg gefordert worden, eine höhere Restwassermenge – da wären so viele Umbauarbeiten nötig gewesen.“
600 Anlagen in OÖ
Die ältesten Stromerzeuger des Landes, die sich aus Mühlen, Schmiedehämmern oder Sägewerken entwickelt haben, decken mit ihren 600 Kraftwerken ein Zehntel des oberösterreichischen Strombedarfs ab. Nötige Investitionen würden sich im Moment erst nach Jahrzehnten rechnen, sagte Paul Ablinger, vom Verein Kleinwasserkraft Österreich.
„Mit zwei Cent je Kilowattstunde, die sie erhalten, können sie eigentlich auch ein abgeschriebenes Donaukraftwerk nicht mehr sinnvoll betreiben.“ Man werde das Marktsystem umstellen müssen, um den Umstieg auch auf erneuerbare Energien allgemein gewährleisten zu können, so Ablinger.
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Proteste von Anrainern
Unter Druck geraten Kraftwerksbetreiber nicht nur finanziell, sondern auch wegen gelegentlicher Proteste von Anrainern, die den Umbau von Staustufen zu Kraftwerken nicht immer verstehen. Auch gegen die zahlreichen Kleinkraftwerke an der Alm wurde bereits protestiert. Mit 50 Anlagen hat die Alm das dichteste Kleinkraftwerksnetz in OÖ. Die Kleinkraftwerksbetreiber suchen nun den Dialog und öffnen am Tag der Kleinwasserkraft am 9. Juni an elf Standorten ihre Tore.