Haimbuchner-Angriff: Schuld- und Freisprüche
Zu dem Vorfall kam es nach dem Ende der bis dahin friedlich verlaufenen Demonstration rund um den Linzer Burschenbundball am 4. Februar. Die sieben Angeklagten werden zu dem Schwarzen Block gerechnet. Die Staatsanwaltschaft Linz warf ihnen vor, auf das Auto Haimbuchners eingedroschen und -getreten und den Politiker und seine Frau durch ihr Verhalten bedroht zu haben.
Die Polizei hielt nach der Attacke mehrere Menschen an, sieben - davon zwei Frauen und fünf Männer - wurden wegen teils schwerer Sachbeschädigung und gefährlicher Drohung angeklagt.
Ehefrau erkannte Angreifer wieder
Sechs der sieben Beschuldigten - alles bisher unbescholtene Schüler und Studenten, großteils aus Deutschland - verantworteten sich in sehr ähnlich klingenden Erklärungen: Man sei zu der Kundgebung nach Linz gekommen und nachher in einer losen Gruppe durch die Stadt gegangen, man habe weder eine Straftat geplant noch eine begangen oder beobachtet. Der siebente Angeklagte, der einzige Österreicher, will sich der Gruppe überhaupt nur angeschlossen haben, um nicht alleine zu seinem Auto gehen zu müssen.
Manfred Haimbuchner
Im Großteil der Zeugenaussagen war allerdings nur von einem Angreifer die Rede, einige weitere Menschen seien in de Nähe gestanden, so der Tenor. Als Haimbuchner das Handy zückte und zu fotografieren begann, ließ der Angreifer vom Auto ab. Die Bilder waren aber nur „bedingt aussagekräftig“. Der Politiker und seine Frau versuchten, den Täter im Gerichtssaal zu identifizieren. Während er sich nicht sicher war, erkannte sie in dem 22-Jährigen den Mann wieder.
Schuldig und fünf Monate bedingte Haft
Der deutsche Student sei schuldig und wurde zu fünf Monaten bedingter Haft verurteilt. Der Angeklagte habe wohl das Auto beschädigen und Haimbuchner bedrohen wollen, eine qualifizierte Sachbeschädigung liege aber nicht vor, denn der Wagen sei unbeschädigt geblieben. Die übrigen sechs Angeklagten wurden freigesprochen. Er sehe „überhaupt keine ausführungsnahe Handlung“ bei diesen, so der Richter. Der Verurteilte erbat sich Bedenkzeit, die Staatsanwaltschaft gab keine Erklärung ab, alle Urteile sind nicht rechtskräftig.
Link:
- FPÖ-Politiker vor Burschenbundball attackiert (ooe.ORF.at)