Neue Lentos-Chefin will „offene Häuser“

Die neue Chefin des Lentos Kunstmuseum und des Nordico Stadtmuseum in Linz, Hemma Schmutz, will die beiden als „offene Häuser“ führen und bespielen.

In den kommenden fünf Jahren will sie in Kooperation mit Partnern die Strahlkraft nach außen verstärken, aber auch auf regionale Thematiken eingehen. Das erklärte sie in ihrer Antrittspressekonferenz am Mittwoch in Linz.

„Wollen uns besser verkaufen“

„Wir wollen uns besser verkaufen“, kündigte Schmutz an. Durch Kooperationen mit namhaften Museen, die qualitativ hochwertige Ausstellungen ermöglichen sollen, will sie sowohl ein breites als auch ein spezialisiertes nationales und internationales Publikum ansprechen. Doch die Linzer Museen sollen nicht solche werden, die überall stehen könnten, sondern auch identitätsstiftend sein und ein Alleinstellungsmerkmal aufweisen, das einen Besuch attraktiv macht. Deshalb sollen ebenso regionale Thematiken aufgegriffen werden - nicht zuletzt auch, um die lokale Bevölkerung zu erreichen. Außerdem will Schmutz die Grenzen der Institutionen aufbrechen, beispielsweise durch ein Bespielen der öffentlichen Bereiche um die Museen.

Hemma Schmutz Lentos

fotokerschi.at/Kerschbaummayr

Lentos-Direktorin Hemma Schmutz

Klimt, Schiele und Kolo Moser

Die neue Leiterin wurde in Bezug auf das Kunstmuseum gleich konkret: 2018 werden wichtige Gedenktage thematisiert. Anlässlich des 100. Todestages von Gustav Klimt, Egon Schiele und Kolo Moser. In einer „kleinen, aber feinen Schau“ sollen ab dem Frühjahr „Masterpieces“ dieser drei Vertreter der österreichischen Kunst der Jahrhundertwende verbunden mit neuen kunsthistorischen Erkenntnissen präsentiert werden. Die Werke stammen aus der eigenen Sammlung und werden aus dem Bestand des OÖ Landesmuseums und Leihgaben aus Linzer Privatbesitz ergänzt. Zudem sollen künftig Wechselausstellungen aus allen in der Sammlung des Lentos vertretenen Epochen mehr Aufmerksamkeit für diese erregen.

Ausstellung „1968 ff“

„1968 ff“ lautet der Arbeitstitel einer Ausstellung über dieses Jahr mit Studenten- und Arbeiterunruhen in Westeuropa und Zerschlagung des Prager Frühlings und dem Ende der Hoffnung einer Öffnung des Ostblocks. Sie geht ab Herbst dem Echo von 1968 in Linz und Oberösterreich nach. Geplant ist eine Zusammenschau von Kunst, Architektur, Musik, Film und Literatur. Das „ff“ im Arbeitstitel bedeutet, dass der Geschichte dieses Aufbruches nachgegangen wird, der das Klima in Linz und im Land nachhaltig veränderte und dessen Protagonisten inzwischen oft selbst renommierte Figuren der europäischen Kunstgeschichte geworden sind.

„Skulpturenhalle“ soll vermehrt bespielt werden

Außerdem will Schmutz die vom Gebäude des Lentos überdachte, von dessen Architekten als „Skuplturenhalle“ definierte Fläche dementsprechend vermehrt mit skulpturalen, installativen und performativen Projekten bespielen. Auch der Vorplatz des Nordico soll vermehrt für künstlerische oder vermittelnde Projekte genützt werden. Die beiden Museen sollen damit sichtbarer werden und so auch mehr Publikum anlocken.

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