Eurofighter: Provisionen an Rosenbauer

Vor dem Start des Eurofighter-U-Ausschusses werden nun neue Details zu den umstrittenen Gegengeschäften bekannt. So soll EADS Deutschland dem Feuerwehrausrüster Rosenbauer zwischen 2005 und 2011 verdeckte Provisionen von rund 370.000 Euro bezahlt haben, so das Magazin „profil“.

EADS hatte demnach dem deutschen Daimler-Konzern und Rosenbauer im Jänner 2004 angeboten, Teile eines gemeinsamen Auftrags aus Kroatien aus dem Jahr 2003 zur Lieferung von 210 Feuerwehrfahrzeugen beim österreichischen Wirtschaftsministerium als Gegengeschäft einzureichen.

Zahlungen über Londoner Briefkastenfirma

Im Abtausch dafür sollten 0,9 Prozent des vom Wirtschaftsministerium letztlich anerkannten Volumens in Form von Provisionen fließen. EADS überwies Daimler schließlich in mehreren Tranchen rund 614.000 Euro, wovon der Konzern 60 Prozent an Rosenbauer weiterreichte. Ein Teil der Zahlungen lief über den Londoner Briefkastenfirma Vector Aerospace.

„Manager arbeiten nicht mehr für Rosenbauer“

Rosenbauer-Sprecherin Gerda Königstorfer bestätigte gegenüber dem Magazin die Zahlungen, legte jedoch Wert auf die Feststellung, dass die verantwortlichen Manager nicht mehr für den Konzern arbeiteten. Laut Königstorfer handelt es sich bei den Provisionen um eine „Aufwandsentschädigung, damit das Projekt in Kroatien überhaupt zustande kommen konnte“.