Immer mehr psychologische Betreuung nötig

Die Zahl der Jugendlichen, die psychologische Betreuung benötigen, steigt ständig an. Gründe sind unter anderem, dass Jugendliche oft mit den Anforderungen nicht zurechtkommen oder nie gelernt haben, mit negativen Erfahrungen umzugehen.

Essstörungen, aggressives Verhalten, Depressionen oder Suchtprobleme sind nur einige der Krankheiten, die in der Kinder- und Jugendpsychiatrie behandelt werden. Auffällig ist, dass die Zahl der Betroffenen in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen hat, so der Kinder- und Jugendpsychiater Michael Merl: „Wenn ich die aktuellen Zahlen betrachte, haben wir eine Zunahme, was die Akutfälle betrifft, um etwa 25 Prozent.“

60 statt 140 Betten stehen zur Verfügung

Statt 140 Betten stehen in Oberösterreich derzeit nur knapp 60 Betten zur Verfügung. Und statt 18 Fachärzten, die benötigt würden, gebe es derzeit in Oberösterreich nur fünf, so die Gesellschaft für Jugendpsychiatrie. Gefordert wird daher eine Aufstockung, so Merl: „Kinder- und Jugendpsychiatrie spielt sich in einem Netzwerk ab. Mehr Ärzte sind sicher eine Hilfe und ein Teil der Lösung des Problems. Wir brauchen aber zusätzlich zu diesen ärztlichen Kompetenzen auch Therapeuten.“

„Mehr Geduld haben“

Sich wieder mehr Zeit für die Kinder zu nehmen und mehr Geduld zu haben, wäre aber auch ein weiterer und möglicherweise ein weitaus effizienterer Weg, die Versorgungslücke in der Kinder- und Jugendpsychiatrie zu schließen, fügen die Experten dazu aber an.