Oberösterreicherin holt Goldene Nica
Die acht Arbeiten sind die besten von 3677 Einreichungen aus 106 Ländern. Jeweils eine eigene Jury für vier Kategorien hat vier Hauptpreisträger und acht Anerkennungspreisträger ausgewählt. Gerfried Stocker, der künstlerische Geschäftsführer der Ars Electronica sieht in den neuesten Medienkunstarbeiten einen Trend zum Körperlichen: „Das Interesse der Künstler über den Computer hinaus wieder am Körper, die Materialität – einfach physische Elemente wieder hineinzubringen.“
Martin Hieslmair
Lisa Buttinger gewinnt u19
Auch eine Oberösterreicherin ist unter den Preisträgern: die 19-jährige Lisa Buttinger ist Schülerin an der Höheren Bundeslehranstalt (HBLA) für künstlerische Gestaltung in Linz. Ihre Arbeit entstand anlässlich ihrer Diplomarbeit. Ihr „nonvisual-art“ ist ein Bild aus Zellophanfolie und in Klebstoff festgesetzte Luftbläschen. Zunächst unsichtbares Licht wird per Polarisationsfilter in sichtbare Farben zerlegt und anschließend zu einem Bild geformt.
Durch eine 3D-Brille betrachtet wird das Bild sogar zum Raum, so die Beschreibung der Künstlerin. Dafür wird Lisa Buttinger in der Kategorie „u19 – CREATE YOUR WORLD“ mit einer Goldenen Nica ausgezeichnet.
BORUT PETERLIN
Slowenin arbeitete mit ihrem Hund
Die laut Jury aufsehenerregendste Arbeit stammt von der Slowenin Maja Smrekar - sie experimentierte in ihrer Arbeit mit der Annäherung von Hunden und Menschen. Die Arbeit “Ecce Canis” etwa rückt Prozesse des Stoffwechsel in den Mittelpunkt: Aus dem Gewebshormon und Neurotransmitter Serotonin der Künstlerin und ihrem Hund Byron schufen ChemikerInnen einen Duftstoff, der die chemische Essenz der Beziehung zwischen Menschen und Hund symbolisiert.
Computerspiel: vom Marienkäfer zum Heißluftballen
Eine Goldene Nica geht dieses Jahr an “Everything” von David OReilly aus Irland. Ohne bestimmte Aufgaben, Ziele oder Punktevorgaben können die Spieler in dieser Natursimulation – halb Spiel halb Kunstwerk – alles was sie sehen auch selber spielen. Dabei verwandeln sich die Spieler per Tastendruck etwa vom Marienkäfer in einen Heißlutfballon oder eine ganze Galaxie.
David OReilly
Per Tastendruck verwandeln sich die SpielerInnen vom Einzeller in einen Marienkäfer, Heißluftballon oder eine ganze Galaxie. „Everything“ steht für einen ganz speziellen Trip, der ein Hin- und Hergleiten zwischen Mikro- und Makrokosmos einschließt und die Betrachtung des ganzen Universums aus der Sicht tausender Subjekte wie Objekte erlaubt.
Die Goldenen Nicas werden den Künstlern beim Ars Electronca Festival vom 7. bis 11. September überreicht, ihre Arbeiten im OK-Zentrum ausgestellt.