SKF setzt auf Keramik als Werkstoff

Das durch Kugellager bekannt gewordene Unternehmen SKF aus Steyr setzt immer mehr auf Keramik als Werkstoff. So nützen schon jetzt Konstrukteure von E-Autos Keramiklager von SKF, genauso wie die Erbauer von Windrädern.

In der Elektromobilität sichern sich Keramiklager ihren Platz, so zählt der Elektroautohersteller Tesla längst zu den Kunden von SKF in Steyr. Auch Getriebe von Formel-Eins-Autos hat dieser Werkstoff erobert. Er benötigt nämlich kaum Öl zur Schmierung und ist nur halb so schwer wie Stahl.

„Keramik hilft zu isolieren“

Nicht zuletzt sind es die Windräder mit ihren enormen Kräften und den hohen Stromstärken, die besondere Anforderungen an das Material stellen, sagt der Geschäftsführer von SKF Österreich, Franz Hammelmüller: „Bei der Windkraft fließen Ströme, und diese können das Lager zerstören. Keramik hilft zu isolieren. Dadurch werden die Lager nicht zerstört und leben viel länger.“

SKF Kugellager Keramik

ORF

Der Preis ist der Nachteil von Keramik

Trotzdem hat Keramik auch einen gewichtigen Nachteil, und das ist ihr Preis: 50- bis 80-mal mehr kostet derselbe Bauteil aus Keramik im Vergleich zu Stahl: „Wichtig ist, dass wir Keramik für die Serienfertigung reif machen. Das heißt, wir müssen die Preise entsprechend attraktiv für das Keramikprodukt machen.“ So bleibt also Stahl weiterhin wichtigster Werkstoff für die 30.000 verschiedenen Produkte, und SKF bleibt weiterhin Kunde der voestalpine.

50.000 Mitarbeiter und 8,7 Mrd. Euro Umsatz

Das Unternehmen mit Sitz im schwedischen Göteborg wurde 1907 gegründet, 20 Jahre später entstand sozusagen als Ableger daraus Volvo. Weltweit arbeiten fast 50.000 Mitarbeiter für SKF mit 8,7 Milliarden Euro Jahresumsatz.

Damit auch der Standort Österreich weiterhin im internationalen Konzert mitspielen kann, ertönt auch von hier aus ein schon oft gehörter Appell an die Politik: „Ganz einfach: Ein bisschen weniger Bürokratie und ein bisschen mehr Möglichkeiten in der Zeitflexibilisierung“, so Hammelmüller. In Steyr erwirtschafteten zuletzt 1.000 Mitarbeiter rund 370 Millionen Euro Umsatz.

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