Miba steigerte Umsatz auf 752 Mio. Euro

Der Industriezulieferer Miba mit Sitz in Laakirchen hat im Geschäftsjahr 2016/17 (per 31. Jänner) den Umsatz um 4,6 Prozent auf 752 Mio. Euro gesteigert. Bis 2020 hat man eine Milliarde Euro im Visier.

Wachsen will man organisch, aber auch durch Akquisition, teilten Vorstandsvorsitzender Franz Peter Mitterbauer und Finanzvorstand Markus Hofer in einer Pressekonferenz Mittwochabend in Linz mit. Ergebniszahlen gab das Unternehmen, das per Ende 2015 die Börse verließ, keine bekannt.

Wachstum von 5,4 Prozent

Das organische Wachstum habe im Vorjahr 5,4 Prozent betragen, Währungseffekte wirkten sich aber negativ aus, sagte Hofer. Mit einer Eigenkapitalquote von 58,2 Prozent sieht man sich gut aufgestellt. 4,7 Prozent des Umsatzes, 35 Mio. Euro, wurden für Forschung und Entwicklung ausgegeben. Insgesamt stehen 67,3 Mio. Euro an Investitionen 46,2 Mio. Euro Abschreibungen gegenüber. Bis 2020 sollen 500 Mio. Euro investiert werden.

800 Mio. Euro für heuer angepeilt

Für heuer wird ein Umsatz von 800 Mio. Euro angepeilt. „Es ist nicht auszuschließen, dass im laufenden Geschäftsjahr etwas auf der Akquisitionsseite kommt“, meinte Mitterbauer. Reizvoll sei der Bereich Elektromobilität oder Digitalisierung. Diese „sehen wir als Chance und wollen es auf ein neues Level bringen“.

Bei der Antriebstechnik „ist am meisten Optimierungspotenzial drinnen“, sagte Mitterbauer. Die Politik fokussiere zu sehr auf den reinen Elektro-Antrieb. Miba versuche Kraftstoff bzw. CO2 zu reduzieren, egal ob in konventionellem, Elektro- oder Hybrid-Antrieb. Diese Aktivitäten werden seit Anfang des Jahres im E-Mobility-Innovation-Lab in Laakirchen mit derzeit fünf Mitarbeitern verstärkt.

Automotive trugen 52 Prozent zum Umsatz bei

Der Bereich Automotive trug erstmals mehr als die Hälfte, nämlich 52 Prozent, zum Umsatz bei, Lkw/Bus mit 10 Prozent, Kraftwerke sowie Baumaschinen mit je 7 Prozent. Industrieanwendungen, Landwirtschaftliche Fahrzeuge sowie Eisenbahn mit je 5 Prozent und Schiffbau mit 3 Prozent sind weitere Geschäftsfelder.

Geografisch wurden 68 Prozent des Umsatzes in Europa gemacht, erstmals mehr als 500 Mio. Euro. 17 Prozent entfielen auf Nord- und Südamerika und 15 Prozent auf Asien. Das stärkste Produkt ist Sinter, die Pulvermetallurgie, mit 44 Prozent Umsatzanteil, Gleitlager machen 26 Prozent aus, Reibbeläge 19 Prozent, und die noch relativ neue Leistungselektronik 8 Prozent.

5.804 Mitarbeiter in 22 Werken

Mit 5.804 Mitarbeitern in 22 Werken habe man seit dem Geschäftsjahr 2010/11 weltweit 2.326 Jobs geschaffen, 442 davon in Österreich. Derzeit hält man in Europa bei rund 4.200 Mitarbeitern, in Österreich sind es 2.400, 2.200 davon in Oberösterreich. 1.700 Menschen arbeiten an zwei Standorten in der Slowakei. 250 Mitarbeiter sind in F&E tätig, 28 neue Patente kamen zu den über 250 gültigen der Miba-Gruppe hinzu.

„Suchen händeringend Leute“

Man suche händeringend Leute, so Mitterbauer, vor allem im Bereich der Digitalisierung, also etwa Datenanalysten, IT-Fachleute, aber auch in den herkömmlichen Berufsbildern. „Wir brauchen mehr LIT (Linz Institute of Technology, Anm.), mehr TNF, mehr Hagenberg“, fasste er zusammen. „Wir müssen die Art zu rekrutieren ändern“, sagte Hofer. Das internationale Ausbildungsprogramm Miba Globalite und ein Engineering Center in Indien seien Ansätze dazu.

Das Unternehmen wird heuer im November 90 Jahre alt und eröffnet im September das Miba Forum in Laakirchen in einem umgebauten Vierkanthof als Kunden-, Technologie- und Lernzentrum.