Kalter April mit Folgen für Tiere und Pflanzen

„Der April tut, was er will.“ Der fast abgelaufene April hat seinem Namen heuer besondere Ehre gemacht. Der diesjährige April sei der kühlste seit neun Jahren gewesen, so Metereologen. Das hat nicht nur für Landwirtschaft Folgen, sondern auch die Tier- und Pflanzenwelt.

Minusgrade und Schnee bis in die Täler, zahlreiche Unfälle auf tiefwinterlichen Straßen und Landwirte, die wie im letzten Jahr mit enormen Schäden bei ihren Obst- und Getreidekulturen rechnen müssen: Erstmals seit 2008 sei der April kühler als der langjährige Durchschnitt gewesen, so Alexander Orlik von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik.

Erneuter Wintereinbruch

Bis zu 30 Zentimeter Schnee im oberen Mühlviertel, Innviertel und Salzkammergut. Der Winter bäumte sich noch einmal so richtig auf.

Aber der April war nicht nur kühler, sondern auch um 61 Prozent feuchter. Die Sonnenscheindauer im Land ob der Enns lag um 36 Prozent unter dem Mittelwert. Am wärmsten war es am 1. April in Weyer mit mehr als 24 Grad, kaum drei Wochen später war es am Feuerkogel am kältesten mit minus 9 Grad.

Sommerlicher Beginn

Dabei hatte der April vielversprechend begonnen mit teilweise sommerlichen Temperaturen um 25 Grad in der ersten Monatshälfte. Flieder und Apfelbäume standen um zwei Wochen früher als sonst in voller Blüte. Doch dann kam ein massiver Kaltlufteinbruch mit neuen Frost- und Schneerekorden. Wie im Vorjahr hat das nicht abschätzbare Schäden im Obst-, Gemüse- und Grünlandkulturen. Vor allem die großen Neuschneemengen am 19. und 20. April seien ungewöhnlich gewesen, so Alexander Orlik, ebenso wie die großen Regenmengen.

Opfer des Frosts: Vögel und Hasen

Vor allem die jungen Triebe der Pflanzen könnten auch am meisten Schaden nehmen, warnen Experten. Die Tierwelt sei hingegen eher für späten Frost gerüstet. Vor allem viele junge Vögel und Hasen fielen dem Frost zum Opfer. Doch die hohe Reproduktion dieser Tierarten würde diesen Verlust wieder wettmachen, so Fritz Gusenleitner vom Biologiezenterum in Linz.