Gut aber unglücklich: Cup-Out des LASK

Der LASK ist in Wien lange Zeit die tonangebende Mannschaft, verwertet aber vier Top-Chancen nicht. Als Rapid in Führung geht, kann Gartler noch ausgleichen (91.), den Patzer in der LASK-Abwehr nützt aber Rapid zum 2:1 (93).

Die Linzer stören früh, geben dem Rekordmeister kaum Zeit zur Ballannahme und schalten schnell in die Offensive um. Dazu sind in der Anfangsphase grün-weiße Patzer in der Abwehr auffällig, die dem LASK Chancen eröffnen. Aber Rapid-Keeper Knoflach ist bei der ersten Linzer Möglichkeit knapp vor Gartler am Ball (4.).

Knoflach stemmt sich alleine gegen die LASK-Chancen

Der Rapid-Keeper glänzt auch bei einem „Fast-Eigentor“ von Wöber, nachdem Fabiano im Strafraum gefährlich geworden war (7.). Und nochmals ist er auf dem Posten, als Rep nach Fabiano-Zuspiel über links sofort flach abzieht, den Ball aber nicht optimal trifft (10.). In der Mitte wäre Gartler vor dem Tor völlig freigestanden.

Bei den Rapidlern geht das Spiel in den ersten 20 Minuten eher in die Breite als gefährlich vor das Tor von Pavao Pervan. Und die Fehler der Rapidler setzten sich fort: Riemann dribbelt sich durch die Rapid-Abwehr, Traustasson rettet. Dann ein Blackout von Dibon. Der passt zurück auf Knoflach, übersieht aber Gartler, der sich einschaltet und zu Fabiano ablegt. Knoflach rettet erneut per Reflex (32.).

LASK-Keeper Pervan muss in der ersten Hälfte zwei Flankenbälle vom Himmel holen (35. und 42.), mehr kommt von den Grün-Weißen nicht. Der Pausenstand von 0:0 schmeichelt den Hütteldorfern.

Halbzeitfazit: Der LASK spielt hier in Wien mit der breiten Brust einer Mannschaft, die 15 Spiele nicht verloren und den Aufstieg in der Tasche hat, kämpft, drückt, arbeitet. Drei Torchancen der Linzer konnte Knoflach für Rapid entschärfen. Die Gastgeber finden nicht ins Spiel, agieren ohne Selbstvertrauen und hatten keine nennenswerte Möglichkeit auf ein Tor.

Der Weg des LASK ins Semifinale: Parndorf, Kalsdorf, Amstetten, Grödig (alle Regionalliga)

Rapids Weg ins Semifinale: Karabakh (Wiener Stadtliga), Leobendorf, (Regionalliga), Blau Weiß Linz (Erste Liga) , St. Pölten (Bundesliga).

Nach Wiederanpfiff präsentieren sich die Rapidler mit mehr Offensivdrang, zwei Eckbälle sind der Lohn, ohne aber gefährlich zu werden.

Fabiano vergibt den Riesen-Sitzer

Die Linzer bleiben lästig und kommen nach vorne. Michorl zieht aus der Distanz ab, der Ball knallt von der linken Stange zurück, genau zu Fabiano. Der steht völlig alleine sieben Meter Distanz zum Tor, kann sich die Ecke aussuchen und schießt Knoflach an (60.).

Rapid zeigt sich nun aber doch erkennbar engagierter im Spiel nach vorne, der LASK bekommt in der Defensive wesentlich mehr zu tun. Pervan hält eine gefährliche Flanke von rechts, ehe ein Rapidler zum Torschuss kommt (65.).

Rapid führt durch Murg

Der Ex-Rieder Murg, bislang der Rapidler mit dem meisten Engagement, fasst sich von der Strafraumkante ein Herz und zieht ab. Der Ball segelt ins lange Eck, Pervan zeigt kaum eine Reaktion – 1:0 für Rapid (76.).

Gartler zum 1:1 in der Nachspielzeit

Die Linzer lassen sich nicht hängen. Als sich Rapid schon im Finale sieht, schlägt Gartler zu (91.).Doch diese Freude der Linzer währt nicht lange.

Joelinton setzt den Schlusspunkt für Rapid

Die Rapidler kommen nochmals vor das LASK-Tor. Rep will klären, der Ball reisst ihm ab, Joelinton - soeben eingewechselt - spritzt dazwischen und stellt auf 2:1 (93.). Die letzte Minute der Verlängerung bringt nichts mehr für den LASK.

LASK-Trainer Glasner im ORF-Interview: „Wir haben uns hier vor dieser Kulisse toll verkauft und Rapid einen tollen Cup-Fight geboten. Ich bin in erster Linie stolz auf meine Elf, die nach dem 0:1 wieder zurück gekommen ist und sich auf Grund ihrer Leistung mehr verdient hätte. Der Fehler zum 2:1 für Rapid war natürlich bitter. Aber fest steht: Die Bundesliga kann sich nächstes Jahr auf einen starken LASK in der Bundesliga freuen.“

Fazit: Rapid nützt nach dem Semifinal-Out gegen die Austria 2005 diesmal die Chance auf das Finale gegen RB Salzburg, das Admira mit 5:0 bezwang. Der LASK konnte nach dem Semifinal-Out 1999 nun auch die Finalchance 2016/17 nicht nützen.

ÖFB-Samsung-Cup Semifinale

Rapid – LASK 2:1 (0:0)

Allianz-Arena; SR Christopher Jäger

Tore: Murg (76.), Joelinton (93.); Gartler (91.)

Rapid: Knoflach, Dibon, Pavelic, Wöber, Schwab, Hofmann (46. Malicsek), Szanto, Traustasson, Kuen (53. Auer), Murg (88. Joelinton), Kvilitaia.

LASK: Pervan, Ranftl, Ramsebner, Luckeneder, Otavio, Michorl, Fabiano (78. Raguz), Riemann (70. Imbongo-Boele), Erdogan, Rep, Gartler.

Wolfgang Bankowsky; ooe.ORF.at