Respekt für Arbeitslose

Auf den „Tag der Arbeitslosen“ wird am Samstag in der Linzer Innenstadt aufmerksam gemacht. Eine Aktionsgemeinschaft an der auch Kirche und ÖGB beteiligt sind, will Respekt und Wertschätzung für arbeitslose Menschen schaffen.

Statistik

41.094 Menschen waren Ende März in Oberösterreich beim AMS arbeitslos gemeldet. 10.442 waren in Schulungen. 1.985 Jugendliche waren auf der Suche nach einem Lehrplatz.

Der 30. April und damit der Tag vor dem „Tag der Arbeit“ ist der „Tag der Arbeitslosen“. Schon am Samstag soll es in der Linzer Innenstadt Aktionen verschiedenster Organisationen geben, die auf die Probleme und die Belastungen hinweisen, die mit Arbeitslosigkeit einhergehen und mehr Respekt für Menschen ohne Arbeitsplatz schaffen sollen. Prominente Künstlerinnen und Künstler wie die Poxrucker Sisters, der Schauspieler Ferry Öllinger oder Michael Niavarani konnten als Unterstützer gewonnen werden und werben auch auf Plakaten für „Respekt und Wertschätzung“ von Arbeitslosen.

Poxrucker Sisters unterstützden Aktionsgemeinschaft für den Tag der Arbeitslosen

VKevin Rieseneder/Hoanzl

Die Poxrucker Sisters auf dem Plakat für den „Tag der Arbeitslosen“

Zur Aktionsgemeinschaft für den „Tag der Arbeitslosen“ gehören etwa die Bischöfliche Arbeitsstiftung, der ÖGB, die Sozialplattform Oberösterreich, die Volkshilfe Oberösterreich, Alternative und Grüne Gewerkschafter oder die Katholische Jugend Oberösterreich.

„Für manche hat Arbeit beinahe sakralen Status“

Der Linzer Diözesanbischof Manfred Scheuer machte bei der Vorstellung der Aktionsgemeinschaft sehr deutlich darauf aufmerksam, wie sehr in der „Arbeitsgesellschaft“ die Arbeitslosigkeit den Selbstwert von Menschen zerstören kann: „Für manche hat Arbeit beinahe sakralen Status. Wer nicht teilhaben kann, ist weg vom Fenster.“ Die Arbeit habe sich auch zur wichtigsten Instanz für die Identitätsbildung und Sinnfindung vieler Menschen entwickelt, so Scheuer.

„Meist kein selbst verschuldetes Problem“

Auch der Landesvorsitzende des ÖGB, Johann Kalliauer, fordert mehr Anerkennung für Menschen, die keinen Arbeitsplatz finden: „Respekt und Achtung enden nicht am letzten Arbeitstag und dürfen auch nicht im Moment der Arbeitslosigkeit verschwinden.“ Arbeitslosigkeit sei in den allermeisten Fällen kein selbst verschuldetes und individuelles Problem, sondern ein wirtschaftspolitisches und gesellschaftliches, so Kalliauer, der erneut einen Mindestlohn von 1.700 Euro, eine Investitionsoffensive der öffentlichen Hand aber auch mehr Verantwortungsbewusstsein bei dein Unternehmern forderte. Also positives Signal erwähnte der ÖGB-Landesvorsitzende die „Aktion 20.000“ von Sozialminister Alois Stöger (SPÖ).

Aktionen in Linzer Innenstadt

Am Samstag werden auf dem Taubenmarkt und dem Martin-Luther-Platz in der Linzer Innenstadt mehrere Aktionen zum „Tag der Arbeit“ stattfinden. Unter dem Motto „Kühler Kopf in heißen Zeiten“ werden Gutscheine für Eis verteilt, eine „bodennahe Slackline zum Erproben von prekären Situationen“ wird vorbereitet, eine Samba-Gruppe die beiden Schauplätze verbinden und natürlich soll es auch Informationen zum Thema Arbeitslosigkeit geben.

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