Stromnetz wird massiv ausgebaut

Das Stromnetz in Oberösterreich soll in den nächsten zehn Jahren massiv ausgebaut werden, so der „Masterplan“ des Landes OÖ. Unter anderem ist der Neubau von gut 180 Kilometer Hochspannungsleitungen geplant.

Ausgearbeitet wurde der Stromnetz-Masterplan vom Land Oberösterreich und den Stromnetzbetreibern Austrian Power Grid, der Energie AG und der Linz AG. Er umfasst 30 Leitungsprojekte und die Errichtung von 20 neuen Umspannwerken. Insgesamt sollen in den kommenden zehn Jahren rund 180 Kilometer neue Hochspannungsleitungen entstehen, gut 300 Kilometer bestehende Leitungen sollen ersetzt werden.

„Irgendwann hupft der Aff’ ins Wasser“

Dass dieser Masterplan jetzt schon veröffentlicht wird, hat einen praktischen Hintergrund, so Energiereferent Landeshauptmannstellvertreter Michael Strugl (ÖVP): „Irgendwann hupft der Aff’ ins Wasser, und da ist es besser strukturiert vorzugehen.“ Deswegen auch die gemeinsame Entscheidung für den Masterplan. „Der Masterplan ist keine Wunschliste, der wird umgesetzt.“

„Ausbau absolut notwendig“

Die Netzbetreiber versichern, dass der Ausbau absolut notwendig sei. Gerade die zunehmende Bedeutung von Solarstrom und Windenergie mache den Netzausbau unumgänglich, um diesen umweltfreundlichen Strom auch dorthin zubekommen, wo er benötigt wird, so Gerhard Christiner, Vorstandsdirektor von der Austrian Power Grid. Windparks entstünden nicht dort, wo die großen Verbrauchszentren sind, ähnlich auch Photovoltaikanlagen – und bei alternativen Energielieferanten sei es so, dass die nicht immer produzierten, wenn Strom gebraucht werde.

An oberster Stelle stehen eine Generalerneuerung der Donauschiene mit einer Netzabstützung des Innkreises, weiters eine Netzabstützung des oö. Zentralraumes insbesondere für die Industriebetriebe in Linz sowie eine Absicherung der Stromversorgung im Mühlviertel.

„Nicht aus Prestigegründen“

Die Projekt würden nicht aus wirtschaftlichen oder Prestigegründen realisiert, sondern aufgrund des gesetzlichen Auftrages, Energie so kostengünstig wie möglich zu den Kunden zu bringen, so der Vorstandsdirektor Stefan Stallinger von der Energie AG Oberösterreich. Gleichzeitig mit den Ausbauplänen wurde vom Land und den Netzbetreibern beschlossen, die Gemeinden und ihre Bürger früher als bisher einzubeziehen. Und zwar mit einem Leitfaden zur Vorgehensweise bei der Trassenfindung. Damit sollen Probleme schon im Vorfeld abgeklärt werden, um die Projektumsetzung so schnell, kostensparend und nervenschonend wie möglich zu machen.

Link: