Lebensgefährliche Souvenirs aus dem Urlaub

Touristen bringen gefährliche Viren und antibiotikaresistente Bakterien aus dem Urlaub mit, ohne sich der Gefahr bewusst zu sein. Daneben können auch Krankheiten wie Masern oder Mumps unerwünschte Mitreisende sein.

Krankheiten, die in Europa seit Jahrzehnten zurückgedrängt wurden, werden zunehmend wieder zu einem Problem. Als blinde Passagiere reisen sie sozusagen im Huckepack mit. Eine geradezu beängstigende Renaissance, allerdings manchmal mit tödlichen Folgen, wird derzeit bei den Masern festgestellt.

Ungeimpfte Touristen

In vielen Fällen wird die Krankheit von Touristen eingeschleppt, die nicht geimpft sind und sich im Urlaub anstecken. Der Reisemediziner Martin Haditsch berichtet, dass es heuer in Österreich schon mehr als 70 Fälle gegeben habe – und damit mehr als im gesamten Jahr 2016.

Impfpass

APA/Barbara Gindl

Impfungen werden nicht vor Reisen empfohlen

„Masern ist eine Killerkrankheit. In Rumänien ist ein Ausbruch mit über 3.000 Fällen und in Rumänien gibt es inzwischen auch schon mehr als zehn Tote“, sagt der Mediziner.

Zika-Virus: Höchst gefährliches Urlaubsmitbringsel

Als weiteres Beispiel für ein höchst gefährliches Urlaubsmitbringsel wird das Zika-Virus genannt, das bei Babys im Mutterleib verheerende Schäden anrichten kann. Bei Touristen bricht es nur in einem von fünf Fällen aus und wird deswegen oft nicht bemerkt. Bei Erwachsenen macht sich die Erkrankung nur mit grippeähnlichen Symptomen bemerkbar. Männer können aber über die Samenflüssigkeit selbst ein halbes Jahr später das Virus noch an eine Frau weitergeben.

Asiatische Tigermücke

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Die Tigermücke breitet sich auch in Europa immer weiter aus

Wird diese Krankheit in Europa eingeschleppt, könnte sie zu einem großen Problem werden. Die asiatische Tigermücke breitet sich wegen der Klimaveränderungen seit Jahren immer weiter in Europa aus und kann Viruserkrankungen wie das Zika-Virus übertragen. Ein Ende der Ausbreitung ist nicht in Sicht.

Resistente Bakterien aus Indien

Aber nicht nur gefährliche Viruserkrankungen, auch antibiotikaresistente Bakterien werden immer öfter von Touristen nach Europa gebracht. Wenn jemand aus Indien zurückkehrt liege die Wahrscheinlichkeit, dass er einen hochresistenten Keim in sich, genauer gesagt in seinem Darm trägt, bei 46 Prozent – auch wenn er nicht erkrankt ist, warnt der Reisemediziner. Wobei diese Keime im Falle einer Erkrankung nicht bösartiger, sondern nur schwieriger zu behandeln seien.

Die Ärzte sehen die Verantwortung bei den Urlaubern. Am besten sei es, bereits bei der Planung der Reise mit einem Arzt zu sprechen. So könne man bereits im Vorfeld das Risiko minimieren, mit den Überträgern von gefährlichen Krankheiten in Kontakt zu kommen.

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