Neuer Trend bei Tierhaltung
Dieses Umdenken findet auch schon bei der Tierhaltung statt, denn Umfragen zeigen, dass die Konsumenten die Herkunft von Fleisch zunehmend hinterfragen.
Mehr Platz und Auslauf
Mehr Platz und Auslauf für die Tiere während ihrer Zeit bis zur Schlachtung sind nur zwei der vielen Tierwohlkriterien. Ein „Extra“ aufbauend auf dem Tierschutz, erklärt Landesveterinärdirektor Thomas Hain: „Wichtig ist, dass der Unterschied zwischen Tierschutz und Tierwohl klargemacht wird. Tierschutz ist die Einhaltung der standardmäßigen Vorschriften, vergleichbar mit dem Arbeitnehmerschutz. Tierwohl ist zusätzlich etwas zu geben, vergleichbar mit zusätzlichen Pausen oder Gratiskaffee für Mitarbeiter.“
ORF
„3.000 Zuchtschweine verloren“
Vor allem junge Schweinebauern fühlen sich durch das Tierwohlkonzept angesprochen, was angesichts bestehender Nachwuchssorgen wichtig sei, sagt Agrarlandesrat Max Hiegelsberger (ÖVP): „Wir haben in der Preiskrise in den letzten beiden Jahren 3.000 Zuchtschweine verloren. Wenn der Trend so weitergeht, können wir die Bestände für unsere eigenen Produktionen nicht mehr halten. Daher ist dieses Thema ein ganz wichtiges für unsere jungen Landwirte.“
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Tiergerechte Haltung immer wichtiger
Auch das Verhalten der Konsumenten hat sich verändert - tiergerechte Haltung werde ein immer wichtigeres Element, so Martin Greßl von der Agrarmarkt Austria (AMA): „Die Anzahl der Betriebe wird mehr. Und es ist schon realistisch, dass vielleicht in einigen Jahren fünf bis zehn Prozent der Schweinehaltung nach höheren Tierwohlkriterien gemacht werden.“ Wie es weitergeht, haben aber schlussendlich die Konsumenten in der Hand - und zwar, ob sie bereit sind, rund 15 Prozent mehr für Wurst bzw. 20 Prozent mehr für Fleisch zu bezahlen.