Erneut Prozess gegen „Bodypacker“
Die Beschuldigten stammen alle aus der Dominikanischen Republik. Für einen ihrer Landsleute hätte der Drogenschmuggel fast tödlich geendet. Der 37-Jährige hatte Päckchen mit 1,3 Kilogramm Kokain im Darm, doch es gelang ihm nicht, sie wieder auszuscheiden. Drei Tage lang sollen seine Komplizen mit teils sehr schmerzhaften Methoden versucht haben, an das Suchtgift zu gelangen. Aber es kamen nur zwölf Päckchen heraus.
Mann in mehreren Notoperationen gerettet
Der Zustand des Mannes verschlechterte sich immer mehr. Daraufhin sollen ihn zwei der Beschuldigten nach Tschechien gebracht, aus dem Auto geworfen und sich selbst überlassen haben. Der 37-Jährige schleppte sich zu einem Hotel, die Rezeption rief die Rettung. Der Mann konnte in mehreren Operationen gerettet werden. Er wurde inzwischen in Tschechien verurteilt und belastet auch seine fünf Landsleute.
Die jedoch konnten in Österreich bisher sämtliche Schuldsprüche erfolgreich bekämpfen. Der Oberste Gerichtshof erkannte Verfahrensmängel und wies die Fälle zur Neuverhandlung zurück an das Landesgericht Linz.
Bis zu 15 Jahre Haft drohen
Am Mittwoch beginnt ein Schöffensenat neuerlich mit dem Prozess gegen das Quintett. Die Vorwürfe: Drogenschmuggel, Drogenhandel, Freiheitsentziehung und das Aussetzen ihres lebensgefährlich vergifteten Landsmannes. Nur eine der beiden Frauen war bisher geständig im Sinne der Anklage, die anderen bestreiten die Vorwürfe größtenteils. Den Beschuldigten drohen bis zu 15 Jahre Haft.
Link:
- Bodypacker nach Überdosis gerettet (ooe.ORF.at; 7.2.14)