Hard-Chor beim ersten Song Contest der Chöre

Am 22. Juli findet zum ersten Mal in Riga (Lettland) ein Song Contest der Chöre statt. Der ORF schickt den Linzer Hard-Chor in den Sängerwettstreit vor Millionenpublikum. In der internationalen Jury wird auch Opernstar Elina Garanca sitzen.

Nach der riesigen Erfolgsgeschichte des Eurovision Song Contests wird im Juli der erste Song Contest der Chöre ausgetragen. Bei dem Event treten Chöre aus Belgien, Dänemark, Estland, Ungarn, Lettland, Deutschland, Slowenien und Österreich an. Der Vertreter Österreichs ist der Hard-Chor aus Linz.

Hardchor aus Linz

Claudia Börner

Hard-Chor aus Linz

„Eine super Sache“

Die 44 Sängerinnen und Sänger fliegen im Juli als „Musikalische Botschafter“ Österreichs ins Baltikum. „Für uns ist das eine super Sache. Man kann davon ausgehen, dass in der Arena viele Chorfreaks sitzen werden, die Stimmung wird gewaltig sein“, so Chorleiter Alexander Koller.

Mit im Gepäck seien Stücke wie Anton Bruckners „Ave Maria“, eine siebenstimmige Motette, die allerdings in ihrer Ursprungsversion zu lange wäre. Aufgrund der Zeitvorgabe der Jury - die drei Stücke dürfen maximal sechs Minuten sein, wurde das „Ave Maria“ mit einem typischen alpenländischen Volkslied „I tua wos i wü“ sozusagen „gecrasht“, erklärte Koller im Interview mit ORF-Redakteurin Isabella Minniberger. „Dabei wollen wir zeigen, woher wir kommen, dass wir die kunstvolle und die zünftige Stilrichtung gleichermaßen beherrschen.“

Mit dem dritten Stück „Rah!“ wolle der Hard-Chor auch seine humorvolle Seit zeigen. John Muehleisens Komposition sei eine fröhliche Hymne auf eine Steckrübe, „ein witziges Stück, das man auch sehen kann, es ist fast schon ein Cheerleader-Song, wir inszenieren das choreografisch, mit Schildern, Klarinette und Pfeife“, so Koller.

Hardchor aus Linz, Chorleiter Alexander Koller

Claudia Börner

Chorleiter Alexander Koller (vorne)

Prominente Jury mit Elina Garanca

Der englische Komponist und Chorleiter John Rutter wird Juryvorstand sein. Als fix in der prominent besetzten, internationalen Fachjury wurde Koller auch Mezzosopranistin Elina Garanca genannt. Für die Moderation der Fernsehshow wurde der amerikanischen Grammy-Gewinner (2012 „Light & Gold“, Anm.) Eric Whitacre engagiert, der selbst für Chöre, Blasorchester und elektronische Musik komponiert.

In der Arena des Song Contests der Chöre sei Platz für 14.000 Fans, sagt Koller. Die Europäische Rundfunk Union (EBU) und der ORF werden das Stimmenspektakel übertragen.

„Singen ist geil“

Der Vize-Landeschorleiter für Oberösterreich Koller ist Musikpädagoge, Chorleiter und selbst leidenschaftlicher Sänger, der in Steinhaus bei Wels (Bezirk Wels-Land) aufgewachsen ist. Er studierte an der Universität für Musik darstellende Kunst in Wien und Linz und sagt, dass er für alle Musikrichtungen offen sei: „Singen ist geil, denn Singen kann alle Herzen berühren, Singen ist eine Kunstform, die schon so lange existiert, sie kann unheimlich laut, aber auch sehr berührend, intim sein, Singen ermöglicht gemeinsames Reisen, Völkerverbindung und macht einfach Spaß.“

Bis die Koffer gepackt werden können, müsse noch viel geprobt werden, so Koller, der für die Reise auch noch Sponsoren gewinnen möchte, denn den Löwenanteil der Kosten müsse der Chor selbst finanzieren: „Es ist ein Hobby, die Sängerinnen und Sänger investieren viel Zeit. Und so eine Reise kostet für 44 Personen rund 30.000 Euro, und das kann sich kein Chor einfach so leisten.“

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