Streit um „Busenbrunnen“ in Leonding

In Leonding (Bezirk Linz-Land) spaltet ein Brunnen vor dem Rathaus seit längerem die öffentliche Meinung: die einen finden ihn frauenverachtend, andere wiederum stört er kaum und schmunzeln. Jetzt soll der so genannte „Busenbrunnen“ abgerissen werden.

Seit mittlerweile fast zehn Jahren steht der „Busenbrunnen“ mitten in Leonding. Altbürgermeister Herbert Sperl (SPÖ) hatte bei einem Italien-Urlaub in Treviso einen ähnlichen Brunnen gesehen, zu seinem politischen Abschied ließ er dann diesen Brunnen aufstellen.

Busenbrunnen, Leonding

ORF

In Treviso wurde ein solcher Busenbrunnen nach dem antiken Symbol der nährenden Frau 1559 nach einer langen Trockenperiode als öffentliche Trinkwasserversorgung der Bürger aufgestellt. „Ich hab mir gedacht, für Leonding ist das eine ‚Attraktion‘“, so Sperl im ORF-Interview.

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Aufreger „Busenbrunnen“

Redakteur Stephan Schnabl war für Oberösterreich heute in Leonding und hat nachgefragt

Nackte Frauen auch im Freibad

Bei der Eröffnung des Brunnens im Herbst 2007 sagte Sperl, dass sich auch im Freibad von Leonding barbusige Damen aufhalten würden und wenn in Treviso im Mittelalter diese Figur aufgestellt worden sei, könne das im 21. Jahrhundert auch in Leonding geschehen.

Die Abrisspläne des kurvigen Brunnenmodells, die von der Stadt dementiert werden, empören jetzt den 70-jährigen Altbürgermeister, der mit dem Brunnen auch die Verbundenheit von Leonding mit dem Wein seinerzeit ausdrücken wollte.