Mehr Firmenpleiten, weniger Privatkonkurse
Bis zu 1.200 Menschen beantragen in einem Jahr in Oberösterreich den Privatkonkurs. Zu zwei Drittel sind es Männer im Alter zwischen 31 und 40. Durchschnittlich sind die Privatpersonen mit 50.000 Euro verschuldet, selbständige Unternehmer mit durchschnittlich 200.000 Euro.
20 Prozent weniger Privatkonkurse
241 Privatkonkurse wurden heuer im ersten Quartal bei den oberösterreichischen Bezirksgerichten eröffnet. Das sind um 20 Prozent weniger Fälle als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
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Dieser Rückgang liege - laut KSV - vor allem daran, dass wegen einer Gesetzesnovelle, die mit Juli in Kraft treten soll, viele mit der Antragsstellung zögern.
Ein Viertel mehr Bauinsolvenzen
Anders sieht es bei den Firmeninsolvenzen aus: Der leichte Anstieg aus dem Jahr 2016 ziehe sich auch ins erste Quartal 2017. 162 Betriebe sind in die Pleite geschlittert, das ist ein Plus von 1,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Erwischt hat es hauptsächlich kleine Gewerbebetriebe.
Vor allem die Bauinsolvenzen haben heuer um 25 Prozent zugelegt. Mit der FS Agrartech GmbH aus Ort im Innkreis gibt es mit 40 Millionen Euro Schulden aber auch einen großen Insolvenz-Fall in dem ersten Jahresviertel. Mehr dazu: „Agrarspezialist mit 68 Mio. Euro in Konkurs“ (ooe.orf.at)
Kleine Betriebe in Gefahr
Der KSV sieht aufgrund der konjunkturschwachen letzten Jahre vor allem aber kleinere Betriebe in Gefahr. Die Linzer Experten wären über ein weiteres Wachstum im einstelligen Prozentbereich bei den Firmenpleiten 2017 nicht überrascht. Eine neue Insolvenzwelle stehe aber nicht ins Haus.
Links:
- GLS: Sanierungsplan angenommen (ooe.orf.at)
- Agrarspezialist mit 68 Mio. Euro in Konkurs (ooe.orf.at)
- Zwölf Prozent mehr Privatkonkurse (ooe.orf.at)