Mehr Hintergründe zu geplantem Amoklauf

Nach und nach sickern Details über den 16-jährigen Linzer durch, der einen Amoklauf verhindert haben dürfte. Der Jugendliche chattete über die geplante Tat mit einem gleichaltrigen Buben aus Deutschland. Als Motiv nannte er Mobbing.

Frust über Erlebnisse der Ausgrenzung - das nannte der 16-Jährige als Motiv für seinen geplanten Amoklauf. Seine Wut richtete sich offenbar gegen seine ehemalige Schule - dort wollte er einen Anschlag verüben. Das schrieb er auch dem 16-jährigen Linzer, den er über einen Internet-Chat zufällig kennen gelernt hatte.

16-Jähriger erkannte Ernst der Lage

Der Deutsche aus dem niedersächsischen Landkreis Northeim schickte auch Fotos von Waffen. Der Linzer bemühte sich, während des mehrstündigen Online-Dialogs aus seinem Gegenüber so viele Informationen wie möglich herauszukitzeln. Er speicherte die Daten und alarmierte um 4.30 Uhr die Polizeiinspektion Linz-Kleinmünchen. „Es war bereits ein sehr langer Chatverlauf vorhanden mit etlichen Drohungen und sehr ernst zu nehmenden Bildern“, sagen die Polizistinnen Bianca Marko und Sonja Hofer. Die beiden hatten Streifendienst und fuhren zu dem 16-jährigen Lehrling: „Der junge Mann war sehr aufgeregt und hat sehr wohl gewusst, welche Tragweite das haben kann. Er wollte so gut wie möglich mithelfen.“

16-Jähriger verhindert mögliches Attentat

Die Aufmerksamkeit eines 16-jährigen Linzers hat möglicherweise einen Amoklauf an einer deutschen Schule verhindert.

Die Polizistinnen nahmen Kontakt mit dem Polizeikooperationszentrum Passau auf, in Folge wurde ein Sonderstab gegründet. Die Profis forschten mit Hilfe der bekannten Daten den 16-Jährigen aus und auch dessen ehemalige Schule.

„Wir haben sofort Kontakt zur Schule aufgenommen. Die Situation ist mit ihm durchgesprochen worden, und die Schule ist sofort geschlossen worden", schildert Frank Grube von der Polizei Northeim, "Um die Schüler nicht zu verunsichern, ist von einem technischen Defekt gesprochen worden. Gleichzeitig sind Polizisten zu der Wohnung des 16-Jährigen gefahren und haben ihn festgenommen.“

16-Jähriger gestand Amok-Pläne

In der Wohnung wurden Waffen, wie etwa eine Axt, sichergestellt. Der Schüler gestand seinen geplanten Amoklauf. Wann der hätte stattfinden sollen, ist noch nicht bekannt. Dem Jugendlichen wird Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten vorgeworfen.

Aufgrund dieser perfekten Zusammenarbeit zwischen Österreich und Deutschland bricht Innenminister Wolfgang Sobotka eine Lanze für das Polizeikooperationszentrum Passau. Sobotka dankte außerdem dem jungen Linzer für seine Zivilcourage.

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