Aus für Skischaukel Höss-Wurzeralm

Die jahrelang geplante und umstrittene Verbindung der Skigebiete Höss - Hutterer Böden und Wurzeralm ist rechtlich nicht machbar. Grund ist das Naturschutzgesetz, das den Bau einer Skischaukel nicht zulässt.

Die Diskussionen zwischen Befürwortern und Gegnern der Skischaukel wurden und werden zum Teil recht hitzig geführt. Unterschiedlichste Vorschläge gab es, um die Skigebiete zu verbinden. Eine Tunnel-Variante, eine Seilbahn über das Warscheneck – insgesamt waren 17 Varianten im Gespräch, alle heiß umstritten.

Skischaukel Hinterstoder-Wurzeralm

ORF

Die Pläne für die Skischaukel (hier eine Version aus 2011) wurden mehrmals überarbeitet

Schutzgebiet zur Skischaukel-Verhinderung

Am Montagvormittag aber kam das endgültige Aus für alle diese Vorschläge. Präsentiert wurde es vom für den Naturschutz verantwortlichen Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner (FPÖ) und von Wirtschafts- und Tourismus-Landesrat Michael Strugl (ÖVP).

Mehrere rechtliche Gutachten sprachen sich bereits in der Vergangenheit gegen die Verbindung der Skigebiete aus. So auch ein aktuelles, das von zwei Professoren der Linzer Kepler-Universität verfasst wurde. Das Ergebnis sei eindeutig, so Haimbuchner, sowohl das Landesgesetz als auch das Völkerrecht machten eine Skischaukel unmöglich. Der Grund liegt laut Naturschutz-Landesrat ganz einfach darin, dass zwischen Höss und Wurzeralm ein Schutzgebiet eingerichtet wurde, um eine Verbindung zu verhindern. Das ließe sich jetzt mit einer Rechtsänderung nicht einfach wieder ändern.

Neue Projektgruppen sollen Lösungen bringen

Wenig Freude mit der Gesetzeslage hat zugegebenermaßen der ÖVP-Wirtschafts-Landesrat. Jetzt sei aber nicht die Zeit zu klagen, sondern anzupacken. Laut Strugl werden bereits Projektgruppen geschaffen, die sich mit neuen Optionen für die Region beschäftigen sollen. Dabei soll nicht nur der Winter- sondern der ganzjährige Tourismus ausgebaut werden, daneben sollen Investitionen „die Region absichern und anregen“.

„Durchaus beachtliche Potentiale“

Strugl betonte auch, dass die Absicherung der Wurzeralm als Skigebiet durchaus ein Anliegen des Landes sei. Mit den derzeitigen Optionen seien „durchaus beachtliche Potentiale“ vorhanden. So sei schon jetzt abzusehen, dass die Absicherung der Wurzeralm und die Erweiterung des Skigebiets Hinterstoder-Vorderstoder 850 Arbeitsplätze in der Region schaffen könnte.

Grüne: „Skischaukel ein No Go“

Landessprecherin Maria Buchmayr (Grüne) sagte in einer Medienaussendung, „das ist ein No Go – was wir Grüne seit Jahren betonen, steht nun Schwarz auf Weiß im Rechtsgutachten“. Statt die Umwelt zu zerstören, müsse in die bestehenden Anlagen investiert werden – man habe einen entsprechenden Antrag im Jänner-Landtag eingebracht. Die größte Chance für die Wurzeralm liegt darin, den eingeschlagenen Weg als leistbares Familienskigebiet weiterzugehen, so Buchmayr.

SPÖ: Potential im Winter und Sommer ausbauen

Auch die SPÖ fühlt sich durch das Rechtsgutachten in ihrer kritischen Haltung gegenüber dem Bau einer Skischaukel bestätigt. Die Gemeindelandesrätin Birgit Gerstorfer (SPÖ) wies darauf hin, dass sich die Lebensdauer der Infrastruktur auf der Wurzeralm ihrem absehbaren Ende entgegenneige. Unabhängig von der Frage der Zusammenlegung müssten daher notwendige Ersatz- und Erneuerungsinvestitionen getätigt werden. Es liege beim Land und dem Betreiber, die nötigen Zukunftsinvestitionen zu setzen. Es gebe ein Potenzial sowohl im Winter als auch im Sommer, so Gerstorfer.

Umweltdachverband sieht Politik gefordert

Der Umweltdachverband begrüßte die endgültige Absage an dieses „naturzerstörerische, rechtlich unzulässige und wirtschaftlich unsinnige Projekt“. Er forderte von den politisch Verantwortlichen die Einhaltung und Umsetzung des Nationalpark OÖ Kalkalpen-Gesetzes und als nächsten Schritt die Erweiterung des Nationalparks Kalkalpen um das Warscheneck.

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